MATT BERNINGER Serpentine Prison

Universal

Ein Mann mittleren Alters

Als einem, der lange erfolgreich in der Werbebranche gearbeit hatte bevor er sich in seinen 30ern entschloss ein Rockstar zu werden, kann man Matt Berninger in Sachen Image-Aufbau ganz bestimmt nichts vormachen.

In den vergangenen 20 Jahren hat er zusammen mit THE NATIONAL seinen ganz speziellen hymnischen Folk- und Art-Rock zelebriert, was den Herrschaften 2017 dann endlich den überfälligen Grammy für “Sleep Well Beast” einbrachte.

Erstaunlicher Weise ist “Serpentine Prison” Matt’s Solo-Debut, obwohl der 49-jährige 2015 ein Album mit den Indie-Heroen EL VY eingespielt hat. Ursprünglich war es als reines Cover-Album in Zusammenarbeit mit dem legendären Produzenten/Musiker Booker T. Jones geplant, doch fühlte sich Mr. dann Berninger gemüßigt, eine Singer-Songwriter Platte in der Tradition von Leonard Cohen und Nick Cave aufzunehmen.

Es ist das Album eines Mannes mittleren Alters, von Reue geplagt, sehnsuchtsvoll und sich seiner Schwächen bewusst. Auf “All For Nothing” singt er "Go on float away, don't try to orbit me/ They say it's hard to live here/ No one comes around, I got no gravity/ The weather's unforgiving”, über verhaltenen Walzer-Klängen grübelt er auf “Love So Little” über das (bisherige!) politisch-polarisierende Klima in den USA unter Trump “With your pulled-on hair and your punched-up lips/ And your city-mouse voice / It's only god or the devil when you're in it/ And I'm always getting caught in the middle."

Gott sei Dank, zumindest diese Sorge scheint er ja jetzt los zu haben!

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