MAYFAIR Frevel

Pure Steel Records / GoodToGo

Kult aus dem Ländle

Völlig unerwartet kommt es nicht, dass die Vorarlberger ihre Texte nun ausnahmslos in deutscher Sprache vortragen. Ein klein wenig überraschend in dieser Form aber doch, weil sich das Quartett zugleich auch von einer veränderten, musikalisch noch schwerer definierbaren Seite zeigt.

Dem Prog Rock/Metal der Frühzeit hat man nun endgültig abgeschworen und sich einer wesentlich reduzierteren Gangart hingegeben, deren Basis im Classic Rock zu verorten ist. Doch auch diese Stilbezeichnung passt nur bedingt, zumal die Band auch vom diesbezüglich erwarteten, "entspannten Rocken (ge)reif(t)er Herrschaften" meilenweit entfernt ist. Doch ganz egal, wo und wie man MAYFAIR anno 2019 schubladisieren möchte, die Songs bestechen durch ihre Atmosphäre und nehmen den Zuhörer durch die transferierten Emotionen gefangen.

Durch den hohen Emotionalitätsfaktor sind die nun ohnehin für den Zuhörer einfacher (be)greifbaren Texte weiter intensiviert worden. Dadurch ergibt sich - so klischeehaft es auch klingen mag - ein wesentlich einfacher Zugang zum Werk und Wirken der immer schon ungewöhnlich agierenden Vorarlberger. Man muss also einfach nur zuhören! Ja, man MUSS, denn genau das hat diese Band längst verdient!

Exempel gefällig? Gerne: Das bereits vorab ausgekoppelte und im Netz präsentierte ‚Ungetakt‘, auf Grund dessen man MAYFAIR durchaus (und zu Recht!) in die Polit-Rock-Ecke einordnen darf. Oder das im krassen Gegensatz dazu stehende ‚Teufel‘, in dem sich die Truppe dem Titel gebührend eher mystisch-rockend mit einem Hang zum Okkultem zeigt. Oder der Quasi-Titelsong 'Atme (Frevel)', der dich mit psychedelischen Doom-Elementen in seinen Bann zieht. Oder,.......

Kurzum, MAYFAIR haben einmal mehr ihre Ausnahmestellung unter Beweis gestellt und ihren Status als KULT-Band untermauert!

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