Groß war die Freude innerhalb der „Kirchen“-Gemeinde als bekannt wurde, dass sich Mike Howe tatsächlich zu einem Comeback durchringen hat können. Halbe Sachen waren aber bekanntlich noch nie sein Ding, deshalb folgten recht bald das nicht minder euphorisch aufgenommene 2016er Album "XI" sowie erste Gigs in der runderneuerten Besetzung, zu der neben den Gitarristen Kurdt Vanderhoof und Rick Van Zandt, Steve Unger am Bass und Jeff Plate (den inzwischen Stet Howland ersetzt hat) am Schlagzeug nun eben auch wieder Mike zählt. Auftritte wie der umjubelte Gig beim „Bang Your Head!!!“-Festival 2016 scheinen das Quintett zusätzlich motiviert zu haben, denn nur knapp mehr als zweieinhalb Jahre danach wird uns nun das nächste Studioalbum um die Ohren geballert.
"Damned If You Do" lässt schon auf den ersten Blick hin erkennen, dass sich die Band an ihrer Vergangenheit orientiert hat, schließlich ist die seit dem Debütalbum vor sich hin modernde Gitarre wieder auf das Cover zurückgekehrt. Und in der Tat erweist sich die Scheibe als krachendes, kraftstrotzendes Teil, das mit Wucht und jeder Menge messerscharfer Riffs auf den Hörer einprasselt. Aber auch an verspielten Instrumentalpassagen mangelt es nicht, noch weniger an zwingenden Melodien.
Auch an der Gesangsperformance gibt es nichts zu meckern. Mike's Stimme mag im Vergleich zu seligen "Blessing in Disguise"-Tagen vielleicht ein wenig an Klarheit eingebüßt haben, nicht jedoch an Ausdruckskraft und schon gar nicht an der hingebungsvollen Art die Texte vorzutragen. Mike ist es schlussendlich auch, der Abrissbirnen wie den eröffnenden Titelsong, der von einem Mantra-artigen Intro (mit dem man wohl jedes noch so unterkühlte Konzertpublikum aus dem Stand heraus erobern wird!) eingeleitet wird, erst so richtig zur Geltung bringt. Aber auch Abgeh-Hymnen wie ‘By The Numbers’ oder das mächtige Finale ‘The War Electric’ gedeihen nicht zuletzt durch die prägnante Gesangsperformance zu grandiosen Nummern.
Die Anzahl an potentiellen Hit-Kandidaten mag im Vergleich zu den Frühwerken vielleicht nicht mehr ganz so groß sein, einen solchen Hammer bekommt man aber definitiv nicht alltäglich serviert. Thumbs Up!