METAL CROSS Soul Ripper

From The Vaults / Target Music Group

Gelungenes Comebackalbum, auch wenn es das Debüt ist.......

 

 

Mit ihren beiden Demos "Crucifying The Virgins" und "M.A.D.H.O.U.S.E.", die 1986 bzw. 1988 in Umlauf gebracht wurden, hat sich diese dänische Formation in der Heimat zu einer Art Semi-Legende gemacht. Außerhalb der Landesgrenzen wurde man zwar nur in Tape-Trader-Kreisen wahr genommen, der knallige Heavy Metal des Geschwaders, dem zu gleichen Teilen eine US-Prägung und britische Elemente anzuhören waren, wurde aber in der genannten Insider-Abteilung auf jeden Fall für gut empfunden.

Da danach allerdings nichts mehr von der Band aus Mitteljütland zu hören war, galten METAL CROSS lange Zeit als erledigt, und wurden lediglich als einer von vielen Einträgen in die Metal-Annalen angesehen. Quasi aus dem Nichts folgten jedoch 2014 zunächst eine gemeinsame Show mit den Kollegen von ARTILLERY, mit denen man bereits gut 25 Jahre davor gemeinsam für schweißtreibende Shows in der Heimat gesorgt hat, und ein ebenso überraschender, wie umjubelter Auftritt beim "Metal Magic"-Festival im dänischen Fredericia.

Dadurch kam der Stein wieder ins Rollen, oder besser gesagt das "Metall-Kreuz" wieder so richtig auf Touren, denn es folgte einige weitere Festival-Gigs in der Heimat. 2019 verkündtete zwar Sänger Henrik Kjellerup seinen Ausstieg, doch die Band fand im zuvor "unbescholtenen" Esben Fosgerau Juhl recht rasch einen Nachfolger. In dieser Besetzung (mit von der Partie sind neben Esben die seit den Anfängen zur Band zählenden Peter Mogensen (Drums) und John Lybæk an der Gitarre, der 1989 hinzugestoßene Bassist Ole Quist sowie Michael Steen Sörensen an der Leadaxt) ging es alsbald ins Studio, und nun steht tatsächlich das erste Studioalbum zur Veröffentlichung an.

Dieses hat mit Resteverwertung nichts am Hut, und klingt auch keineswegs nach einem lediglich monetär veranlassten Rentnerauftritt. Im Gegenteil, die Formation wirkt bestens aufeinander eingespielt und hat ein sattes, kraftstrotzendes Metal-Album aus dem Boden gestampft. Dieses kommt nicht nur frei von jeglichem Kitsch aus den Boxen, "Soul Ripper" ist auf jeden Fall auch international konkurrenzfähig ausgefallen.

Die Songs klingen frisch, die Riffs messerscharf und präzise, und auch Esben versteht es mit einer zwar alles andere als prätentiösen, zumindest aber überaus soliden Vorstellung zu gefallen. Da auch auf Melodien nicht vergessen wurde, fräsen sich das schwer nach diversen US Metal-Ikonen tönende 'My Time' (ich vermeine hier vorwiegend METAL CHURCH herauszuhören), das PRIESTige 'Fall Of Cimberia', der mit SAXON-Anleihen ausgestattete Titeltrack und das knapp siebenminütige, von der Melodieführung her an diverse andere dänische Bands erinnernde 'Memento Mori' auf Anhieb ins Gedächtnis ein. Kurzum, ein gelungenes Comeback- (oder Debüt-, je nachdem....) Album. Willkommen zurück in der Metal-Community, die Herrschaften!

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