Auch wenn Kurdt Vanderhoof und seine Kollegenschaft sicher nicht auf der faulen Haut liegen, sei festgehalten, dass es sich hierbei nicht um den offiziellen Nachfolger zu "Damned If You Do" handelt. Das METAL CHURCH-Oberhaupt hat lediglich - wie es der Titel bereits verrät - sein Archiv durchforstet und ist dabei offenbar auf eine ganze Menge an veröffentlichungswürdigem Material gestoßen.
Deshalb enthält "From The Vault" auch stolze 16 Tracks, die es bislang entweder noch gar nicht, zumindest aber noch nicht in dieser Form zu hören gab. Vier Nummern sind sogar brandneu, unter anderem das von Mike Howe bereits für das letzte Studioalbum vorgesehene 'Dead On The Vine'. Da dieser Track jedoch nicht zeitgerecht fertiggestellt werden konnte, hat die Band nun die Chance genutzt ihren Fans einen Nachschlag zu servieren. Wir sagen höflich vielen Dank und schrauben uns gepflegt die Rübe dazu ab!
Weiters enthalten sind fünf, ebenfalls aus den Sessions zum letzten Album stammende, aber eher als „B-Seiten“ gehandelte Nummern. Unter anderem das gelungene Instrumental 'Insta Mental', in dem sich Kurdt und Rock Van Zandt, sein aktueller Partner an der Sechssaitigen, wunderbar harmonisch duellieren.
Ebenfalls zu hören sind drei Coverversion, deren Auswahl unmissverständlich zu verstehen gibt, dass wir es bei METAL CHURCH nicht nur mit einer Szene-Institution, sondern auch mit Geschmacksmenschen zu tun haben. NAZARETH zu covern mag zwar auf den ersten Blick vielleicht nicht zwingend originell wirken, da sich die Westküsten-Metaller jedoch das vom 75er Erfolgsalbum "Hair Of The Dog" stammende 'Please Don’t Judas Me' (dessen Titel allein schon nach einer Umsetzung einer Band schreit, die sich METAL CHURCH nennt….) vorgenommen haben, an dem bisher noch kaum jemand versucht hat, wird die Band auch dafür Lob einheimsen.
Gelungen klingt auch 'Green Eyed Lady', von dem ich zugegebenermaßen bisher der Meinung war, es würde von Pat TRAVERS stammen und nicht von einer Früh-70er Band mit Namen SUGARLOAF. Super, wieder was gelernt. Bleibt noch 'Black Betty'. Der Track mag zwar einer der abgedroschensten aller Rock-Klassiker überhaupt sein, durch die überaus aggressive Version, in der sich Meister Howe die Seele förmlich aus dem Leib röhrt, bekommt aber selbst der alte RAM JAM-Gassenhauer frisches Leben eingehaucht.
Doch das Beste kommt aber bekanntermaßen erst zum Schluss, weshalb unbedingt auch noch die beiden Neuinterpretationen früherer METAL CHURCH-Klassiker erwähnt werden müssen. Da wäre zum einen 'Badlands', das offenbar im Studio produktionstechnisch aufgewertet wurde und jetzt mit einem deutlich giftigeren Gitarrenklang aus den Boxen donnert. Und dann hätten wir noch 'Fake Healer', eine der Band-Hymnen schlechthin, die in einer neuen Fassung aufgenommen wurde. Mike und sein Duettpartner Todd La Torre (QUEENSRYCHE) liefern dabei nicht nur ganz großes Gesang-Kino, die beiden lassen wohl nicht nur mich auf die Idee einer gemeinsamen Konzertreise kommen…, oder?
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