MICHAEL LEE Michael Lee

Ruf Records

Hemdsärmelig und unbekümmert

Der Debütant entspricht auf dem Covershot dem heutigen Klischee eines aufstrebenden texanischen Blues-Barden: Hemdsärmelig, exakt gezogener Scheitel und die Gitarre im Anschlag – ziemlich entfernt von der seinerzeitig mal obligaten street credibility und doch mit vereinnahmendem, angedeutendem Lächeln im Gesicht.

Mit derartigem Auftreten hatte der Bursche schon mal Jury und Publikum bei der letzten US-Staffel von “The Voice” auf seiner Seite, sein immenses Talent am Sechssaiter wie auch als umwerfender Vokalist stellte er in der der Finalrunde mit der Interpretation des B.B. King-Klassikers “The Thrill Has Gone” nachdrücklich unter Beweis (sechs Millionen Youtube-follower!). Klar, dass das soulgetränkte Cover auch auf seinem selbstbetitelten Einstandwerk zu hören ist, die übrigen 10 selbstverfassten Tracks müssen sich dabei keineswegs hinten anstellen – der Opener “Heart Of Stone” versteht mit dreckigen Fuzz-Friffs und fetten Bäsersätzen zu punkten, dann folgt auch schon flotten Fußes mit “Don’t Leave Me” die erste Ballade mit einem Gesangsvortrag zum Niederknien und auf "Weeds” frönt der Bursche genüßlich seinem Faible für originären Texas Blues/R&B.

“The Voice” hat international im Vergleich zu anderen, ähnlichen Formaten ein unbestritten hohes Niveau und wenn Künstler(Innen) danach mit derartiger Klasse den eigenständigen Karriereweg beginnen kann man nur applaudieren. Unbdingt antesten!

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https://www.youtube.com/watch?v=wVxcTvXrvyg