Als MIDNIGHT OIL 2020 nach achtzehnjähriger Funkstille mit der EP “The Makarrata Projekt” um die Ecke kamen glänzten der musikalische Punch und die gewohnt soziopolitischen Lyrics mit Ausnahme der Lead-Single “Gadigal Land” durch Abwesenheit.
“Resist” dürfte nun das Abschiedsalbum der australischen Legenden-Band sein und hier haben sie hörbar die Kurve wieder gekriegt. Es ist druckvoll und leidenschaftlich, wenn auch von einer gewissen Resignation geprägt. Frontman Peter Garret ließ uns einst “The time has come to say fair’s fair” wissen, der Opener des neuen Langeisens “Rising Seas” ist ein besorgtes Lament zum Thema Klimawechsel und wie wir unseren Planeten der kommenden Generation hinterlassen werden: “Every child put down your toys and come inside to sleep / we have to look you in the eye and say “we sold you cheap”” heisst es da.
Das Markenzeichen-Twin Guitar-Riffing von Jim Moginie und Martin Rotsey auf “Nobody’s Child” ist unverändert feinste Sahne, dem mittlerweile verstorbenen Bassisten Bones Hillman wird mit dem Titeltrack ein Denkmal gesetzt wenn Garret “In the age when the loudest voices win / words are now worth less the silence” singt.
In Kürze gehen MIDNIGHT OIL auf Abschiedstournee, zu schade dass die nur in ihrem Heimatkontinent stattfinden wird. Immerhin bleibt uns zum Schluss ein Album, das wirklich etwas zu sagen hat. Und das ist gut so.