Keine Ahnung ob es nur mir so geht, aber ich werde den Eindruck nicht los, SYMPHONY X würden auf Eis liegen. Nicht zuletzt, weil Sänger Russell Allen zu einem „Hans Dampf in allen Gassen“ geworden ist und nur noch mit seinen Nebenbeschäftigungen von sich reden macht.

Durchaus nachvollziehbar daher, dass seit 2014 auch Bassist Mike LePond mit einem Nebenprojekt in der Szene unterwegs sein. Dieses dürfte von SYMPHONY X-Fans wohl auch uneingeschränkt mit offenen Armen in Empfang genommen worden sein, zumal Mike - im Gegensatz zu Russell, der zumeist doch in musikalischen unterschiedlichen Gefilden aktiv ist - auch mit SILENT ASSASSINS dem Prog Metal in eher abgefahrener Form treu bleibt.

Ebenso dürfte es in der erwähnten Fanschar für Jubel sorgen, dass der Viersaiten-Künstler auch seine Kollegen Michael Romeo und Michael Pinella als Mitarbeiter gewinnen konnte, wenn auch nur als Gäste im finalen, 21-minütigen, auf Shakespeare‘s "Macbeth" basierenden Monumental-Epos von Titeltrack, in dem auch BENEDICTUM-Powerröhre Veronica Freeman zu hören ist.

Der Löwenanteil des Gesangs stammt aber wie schon auf dem selbstbetitelten Erstling von HADES-Frontmann Alan Tecchio. Dessen mächtige Stimme hat in all den Jahren vielleicht ein wenig an „Höhenmetern“ eingebüßt, kein bisschen jedoch an Stimmgewalt und Emotionalität. Nicht zuletzt deshalb sollte „Pawn And Prophecy“ auch von allen Fans dieses Mannes goutiert werden, der auf diesem Album in Kooperation mit dem Chef neben exzellenten Prog Metal-Exkursen ein reichhaltiges wie gelungenes Menü anzubieten hat. Dieses reicht vom derben Power Metal ("Antichrist") über gediegenen Groove ("I Am The Bull") bis hin zu Up-Tempo-Brechern ("Avengers Of Eden") und überzeugt in allen Belangen. Yezzz!

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