MITCH RYDER With Love

Ruf Records

Keine Spur von Altersmüdigkeit

“Von den 21 Studioalben, die ich bis dato aufgenommen haben, gehört “With Love” zweifellos zu den besten. Es ist eine der ehrlichsten Scheiben, die ich je gemacht habe. Nicht, dass die anderen unehrlich gewesen wären, aber diesmal konnte ich auf Gefühle zugreifen die mir bis jetzt verborgen geblieben sind” lässt uns Mitch Ryder wissen.

Als Rock’n’Roll-Pionier stand Mitch bereits Mitte der 60er im Zentrum des Geschehens und mit den DETROIT WHEELS und den Hits “Jenny Take A Ride” und “Devil With A Blue Dress On” ganz oben in den Charts, Anfang der 70er  verkürzte er den Bandnamen auf DETROIT und hatte die Gitarristen Steve Hunter (Lou Reed, Alice Cooper, etc.) und Brett Tuggle (FLEETWOOD MAC, Dave Lee Roth) zur Seite. Nach gesundheitlichen Problemen verschwand Mitch Ryder dann für nahzu 10 Jahre von der Bildfläche bevor er sich dann mit dem von John Mellencamp produzierten Comeback “Never Kick A Sleeping Dog” prompt wieder in die “Billboard Hot 100” einreihte.

Diese zweite Karriere-Phase lief speziell in Europa bis Ende des Jahrtausends unvermindert erfolgreich weiter, nach dem Bruch mit seinem Stammlabel schien sein Stern kontinuierlich am Sinken bis er 2024 von den Blues-Spezialisten von RUF RECORDS unter Vertrag genommen wurde und mit der hammermäßigen Live-Scheibe “The Roof Is On Fire” erneut für Furore sorgte.

Die 10 Titel auf “With Love” hat sich Mitch Ryder vordergründig selbst auf den Leib geschrieben – es muß nun nicht mehr laut sein, der einstige flamboyante Rock’n’Roller fühlt sich hier mit gediegenen Midtempo-Tunes wie dem eröffenenden “Lilly May” hörbar wohl. Auf “Pass It To The Right” lässt er ein wenig Voodoo-Mystic einfließen und mit “Sanguine” steht ein Slow-Shuffle der alten Ryder-Schule auf der Setlist. Dass ihm Latin-Rhythmen beliebe nicht fremd sind stellt der Mann auf “Oh What A Night” unter Beweis und es darf auf “Wrong Hands”, dem einzigen quasi Uptempo-Song mit der fantastischen Laura Chavez an der Leadgitarre, auch durchaus ein wenig soulig sein.

Fazit: Obwohl er kürzlich den runden 80er gefeiert hatte läßt William S. Levise jr. aka Mitch Ryder keinerlei Altersmüdigkeit erkennen, seiner eingangs erwähnten Einschätzung von “With Love” kann man sich nur vorbehaltlos anschließen!

http://www.mitchryder.net