MOTT THE HOOPLE waren eines der ersten Signings auf Chris Blackewell’s Island Label (neben ebenso illustren Newcomern wie FREE, JETHRO TULL, SPOOKY TOOTH und KING CRIMSON), und bekamen mit dem “mad genius” Guy Stevens einen Producer und Manager zur Seite gestellt, der Mick Ralphs (git), Pete Overend Watts (bs) und Dale “Buffin” Griffin (dr) schon von der DOC THOMAS GROUP kannte, die drei mit dem Organisten Verden Allen zusammenbrachte (unter der Firmierung THE SILENCE) und letztlich den Lead Sänger Stan Tippins per Annonce durch Ian Hunter ersetzte. Guy verpasste ihnen auch den etwas ungewöhnlichen Bandnamen und nahm wenig später das selbstbetitelte Debutalbum in nur einer Woche auf.
“Mott The Hoople” hatte flugs Kultstatus und mit den Covers von “Laugh At Me” (Sonny Bono), “At The Crossroads” (Sir Douglas Quintett) sowie der fetten Instrumentalversion von “You Really Got Me” (Kinks) ein paar breitenwirksame Titel im Talon.
Der Nachfolger “Mad Shadows” (1970) hingegen fiel bei Publikum und Kritikern gleichermaßen durch, obwohl “Thunderbuck Ram” und “Walking With A Mountain” später meist auf den Live-Setlists zu finden waren.
Der musikalische Schwenk in Richtung Brit-Country und vorrangig akustischer Ausrichtung auf “Wildlife” wurde 1971 zwar mit passabler Chartplatzierung belohnt, die Vorzeigesongs “Angel Of Eight Avenue” und “Original Mixed-Up Kid” erhielten jedoch ebenfalls erst zukünftig einen Stammplatz in der Publikumsgunst.
“Death Will Be Your Santa Claus” und “Sweet Angeline” stachen auf “Braincapers” gleichermaßen nachhaltig hervor, aber auch dieses Album floppte und MTH beschlossen, trotz treuer, aber überschaubarer Fanbase, den Hut draufzuhauen.
Der Rest ist Geschichte: Kollege und Fan David Bowie vermachte ihnen “All The Young Dudes” und MOTT THE HOOPLE gingen, verdientermaßen, durch die Decke.
Die vier Scheiben wurden mit zahlreichen Bonustracks versehen und kommen hier in feiner Box samt den zusätzlichen Rundlingen “The Ballads Of Mott The Hoople” (alternate versions und first takes von Songs wie “Like A Rolling Stone” und “Angel Of Eight Avenue”, teils unveröffentlicht, teils von “2 Miles From Heaven”) und “It’s Live And Live Only” (Fairfield Hall, Croydon 1970 & BBC “In Concert” 1971, beides schon mal zu haben). Dazu ein informatives, reich bebildertes Hardcover-Büchlen und ein Band-Poster – das Sammlerherz schlägt hier beträchtlich höher!