NEIL COWLEY TRIO Entity

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Akustisches Blinde Kuh-Spiel

Der englische Pianist und Komponist Neil Cowley hat über die Jahre die Modern Jazz-Community mit poetischen Instrumentals in seinen Bann gezogen, die musikalischer Feinfühligkeit gegenüber überzogener Virtuosität den Vorzug geben. „Entity“ ist die langersehnte Reunion mit seinen Trio-Kumpels, Bassist Rex Horan und Drummer Evan Jenkins, nach sage und schreibe siebenjähriger Auszeit.

Die Herrschaften haben rein gar nichts an Raffinesse verlernt und tischen 11, hörbar mit Herzblut erschaffene Kompositionen auf, die die kollektive musikalische Sensibilität der Protagonisten hervorzuheben verstehen.

Cowley’s Talent, mit einer Handvoll Tönen Stimmungsbilder zu erzeugen, kommt auf „Marble“, einem Crossover-Stück im Dreivierteltakt, zur Geltung, das wie eine Fusion aus Post-Bop und spanischem Volkstanz klingt, wie in bester Chick Corea-Manier. „Those Claws“ kreiert mit souligen Anklängen und synkopierten Rhythmen ein feines, minimalistischen Ambiente, „Father Daughter“ hingegen, mit distinktiver Pop/Rock-Ausrichtung, könnte durchaus dem RADIOHEAD-Repertoire entsprungen sein.

Diese musikalische Vielfalt und Divergenz zieht sich wie der sprichwörtliche rote Faden durch dieses Album, womit jeder einzelne Song für den Zuhörer zum akustischen Blinde Kuh-Spiel wird. Und das macht’s unheimlich spannend!

https://neilcowleymusic.com/