Ein unveröffentlichtes Neil Young-Album aus dem Jahr 2001 ist vielleicht nicht so ein Hingucker wie z.B. das 2020 veröffentlichte „Homegrown“ – sein lange verlorenes Set aus seiner Goldenen Ära 1974/75. Zumal auch das neue verlorene Album „Toast“ aus den Sessions der 2002er-LP „Are You Passionate?“ stammt (nicht unbedingt das erfolgreichste oder kultigste Album aus Neil Young’s opulentem Katalog).
Aber wenn der kanadische Singer-Songwriter-Gott sagt, dass „Toast“ so traurig war, dass er es nicht veröffentlichen wollte, hat Mr. Young mit seinem neusten Fundstück wieder unser Interesse geweckt. Im Gegensatz zu dem Feelgood-Soul auf „Are You Passionate?“ liefern Neil Young und Crazy Horse mit „Toast“ eine noisige, desperate Liedersammlung über Liebeskummer und Glaubensverlust. Auch wenn beide Alben über ein paar der gleichen Tracks verfügen („Quit“, „Goin‘ Home“ und das neue „Boom Boom Boom“ hieß damals noch „She’s A Healer“) unterscheiden sie sich enorm in ihrer Atmosphäre.
Das Riff-lastige, in romantisch-melancholische „Toast“ war (im Gegensatz zu seinem etwas seichten Schwesteralbum) die Wartezeit durchaus wert.