Zweimal innerhalb einer Woche beehrt uns das Enfant terrible der amerikanischen Rock-Szene, in Form eines brandneuen Soundtrack-Albums und eines legendären Live-Auftritts.
Der Musical-Film „Paradox“ wurde im März auf Netflix veröffentlicht. Neil Young selbst spielt eine der Hauptrollen, auch Willie Nelson sowie seine Söhne Lukas und Micah stehen in der Besetzung. Schauspielerin Daryl Hannah (wer kann sich nicht an die Augenklappen-Lady aus „Kill Bill“ erinnern) schrieb das Drehbuch und führt Regie. Naheliegender Weise wurde Young für das Scoring beauftragt. Die Musik dafür ist gemeinsam mit seiner sporadischen Begleitband PROMISE OF THE REAL, mit einem Orchester im MGM Soundstage und mit telefonischen Gitarrenbeiträgen von Joe Yankee entstanden. So wie Neil Young’s andere Latter-Day Experimente ist die Musik teilweise durchwachsen, aber so ehrlich und beherzt, wie man es von dem 72-jährigen Kanadier gewohnt ist.
Beim zweiten Wertstück namens „Roxy: Tonight’s The Night“ handelt es sich wirklich um ein Dokument, das eigentlich in Museen gehört. Die ersten Live-Performances des damals unveröffentlichten Geniestreichs „Tonight’s The Night“ fanden vom 20. bis 22. September 1973 im Roxy Theater auf dem Sunset Strip statt. Für das 1975 erschienene Album wurde das Rohmaterial gekürzt, komprimiert und etwas poliert. Auf „Roxy: Tonight’s The Night“ gibt es jetzt die unbearbeiteten Tapes zur Gänze zu hören.