NEIL YOUNG + STRAY GATORS Tuscaloosa

Warner

Die Ditch-Ära in all ihrem Glanz!

In der ersten Hälfte des 70er-Jahrzehnts hatte Neil Youngs Rebellen-tum ohne Frage seinen Höhepunkt. Auch wenn er in anderen Phasen seiner Karriere seine Zuhörer immer wieder zum Stirnrunzeln, Kopfzerbrechen oder gar zu traumatischen Erlebnissen nötigte – z.B. als er in den 80er Jahren das Synthpop-Album „Trans“ veröffentlichte oder als er 1990 mit „Ragged Glory“ ein reines Grunge-Album aufnahm (noch bevor das Genre in Seattle richtig Fuß fassen konnte) – ist die Faszination am größten, wenn man an Neil Young Anfang der 70er Jahre denkt.

Damals spielte sich nämlich vieles ab: mit „After The Gold Rush“ (1970) gelang dem kanadischen Rock-Gott das eindeutige Folk-Meisterwerk der 70er Jahre, darauf folgte mit „Harvest“ (1972) und der Single „Heart of Gold“ Neil Young’s erfolgreichstes Studioalbum. Bekanntlich sagte Young über „Heart of Gold“: „That song put me in the middle oft he road. Travelling there soon became a bore, so I headed for the ditch. A rougher ride but I saw more interesting people there.“

So machte der Musiker mit der sogenannten „Ditch-Trilogy“ eine 180°-Kehrtwende, distanzierte sich von den schimmdernden Folk-Melodien und nahm drei rohe, herausfordernde Rock-Alben auf: Allen voran das fantastische „Tonight’s The Night“, gefolgt von „Time Fades Away“ und „On The Beach“. Die neue Veröffentlichung „Tuscaloosa“, die einen Live-Mitschnitt von Neil Young mit den Stray Gators in Alabama 1973 enthält, ist ein großartiges und wertvolles Dokument, das genau die verzweifelte und drogeninduzierte Atmosphäre, die damals herrschte, reflektiert. Ein absolutes Must-have für jeden eingefleischten Fan des nimmerschlafenden Rost.

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