Ihre Live-Shows sind auch nach fast 40 Jahren im Business von unfassbarer Energie gekennzeichnet, wie zuletzt mit "Live In Oberhausen" auch auf Tonträger unter Beweis gestellt werden konnte. Wer allerdings dachte, die Formation würde in Zukunft - wie auf eben jenem Dreher – vorwiegend auf die Aufführung ihrer legendären Scheibletten setzen, hat sich getäuscht. Denn auch die Motivation des New Jersey-Fünfers ist ungebrochen, wie durch die zehn neuen Knaller auf dem inzwischen 19. (!) OVERKILL-Studioalbum nachzuvollziehen ist.
Die Truppe hat sich dafür zwar durchaus ihrer Vergangenheit besonnen, jedoch nur um einmal mehr unter Beweis zu stellen, dass man sich auch nach so langer Zeit keinen Millimeter von der ursprünglichen Intention abgewandt hat. Auch von den Einflussquellen nicht, denn das sind immer noch jene Bands, die den Heavy Metal in seiner Entstehung geprägt haben sowie Punk in seiner urwüchsigen Form.
Auch wenn die Musiker selbst völlig unterschiedliche Vorlieben pflegen und sich Drummer und „Band-Küken“ Jason Bittner gar nicht dem Punk zugehörig fühlt, ist einem Großteil der neuen Tracks abermals eine gehörige Dosis jener rohen Punk-Energie anzumerken, die seit jeher den typischen Band-Sound ausmacht. Als nicht minder essentiell für diesen waren auch immer schon der Hang der Herren zu hymnischen Passagen und auf Anhieb zündenden Refrains. Auch davon gibt es jede Mange auf dem von Bassist D.D. Verni und Gitarrist Dave Links produzierten und von „Zeuss“ Harris gemischten, neuen Album zu vernehmen. Und zwar auf exakt jene Art und Weise wie wir Fans es seit Dekaden lieben!
Mit dem gnadenlos bretternden Opener 'Last Man Standing', dem nicht minder heftigen 'Believe In The Fight‘, dem abgefahrenen 'Bat Shit Crazy‘ sowie der Hymne an ihre Heimat mit dem Titel 'Welcome To The Garden State‘ gibt es obendrein gleich mehrere potentielle Live-Granaten zu hören, die es sich verdient hätten Fixbestandteile der Setlist zu werden. Yezz!