PARADISE LOST Obsidian

Nuclear Blast / Warner Music

Unberechenbar wie eh und je!

 

 

Bei den letzten beiden Alben "The Plague Within" (2015) und "Medusa" (2017) war zu bemerken, dass sich die ehemaligen britischen Gothic Metal-Innovatoren wieder stärker an der eigenen Vergangenheit orientieren. Eine noch intensivere Annäherung an das Frühwerk wäre daher weder überraschend, noch unlogisch (auch aus finanzieller Sicht nicht....) gewesen.

Doch PARADISE LOST sind immer noch unberechenbar und daher gibt es auf dem inzwischen 16. Studioalbum neben dem Death/Doom der ersten Bandphase huldigenden Tracks ('Darker Thoughts', Ravenghast') auch Songs zu hören, die auf Anhieb Gedanken an die Gothic-Rock-Epoche der Formation evozieren. Dass der Hit-Kandidat schlechthin, der übrigens mehr als nur dezent an seinerzeitige "Gruftie-Tanz-Tempel-Hymnen" erinnert, den Titel 'Ghosts' erhalten hat, dürfte wohl dem Gehirn des einmal mehr für wunderbar zynische Texte sorgenden Nick Holmes entsprungen sein.

Doch auch mit seiner Stimme vermag der gute Mann immer noch zu überzeugen, so etwa in 'Fall From Grace', in dem die Truppe alle Register zieht und einen in ein dunkel-düster metallisches Fundament eingebetteten, atmosphärisch fein abgeschmeckten, melodischen Ohrwurm erschaffen hat.

Völlig egal, was dieser Band auf Grund ihrer unzähligen stilistischen Metamorphosen schon vorgeworfen wurde, die Herrschaften haben sich von nichts und niemand aus der Ruhe bringen lassen. Ihr Mut zum Variantenreichtum ist ebenso ungebrochen wie ihr unbändiger Wille, und beweisen müssen PARADISE LOST schon längst niemanden mehr irgendetwas. Das nenne ich Einstellung!

paradiselost.co.uk

de-de.facebook.com/paradiselostofficial/