Vor knapp zehn Monaten hat uns diese schwedische Formation mit "Live At The Sharpener's House" ein im Proberaum eingespieltes Live-Album kredenzt. Damit wollte die Truppe rund um den nun auch bei GIANT als Sänger engagierten Kent Hilli ihren irgendwo zwischen Hard Rock, AOR und Melodic Rock zu verortenden Mix in eher reduzierter, dafür aber natürlicherer Form nahebringen.
Das ist dem Quintett aus Örnsköldsvik auch ganz gut gelungen, denn das von den ersten beiden Alben "All Rise" und "Time For A Miracle" stammende Material erhielt in der "Live Im Studio" eingespielten Fassung einige Ecken und Kanten zurück, die in den ursprünglichen Studioaufnahmen produktionsbedingt wohl einigermaßen geschliffen wurden.
Scheinbar hat der Fünfer an dieser, für die bisherigen Verhältnisse der Band vergleichsweise erdigen Vortragsweise Gefallen gefunden. Der aktuelle Dreher "Brace For Impact" kommt nämlich deutlich rauer als das Frühwerk aus den Boxen. An der Grundausrichtung hat sich aber selbstredend nichts geändert, PERFECT PLAN stehen immer noch für eine wohldosierte, höchst melodische Rock-Melange. Allerdings wirkt das neue Songmaterial in Summe griffiger, und das sowohl von den Strukturen als auch von der Umsetzung her.
Unter anderem, weil Gitarrist Rolf Nordström und sein Arbeitsgerät auf "Brace For Impact" prominenter in Szene gesetzt wurden. Zwar hat er Leif Ehlin, seinen Bandkollegen an den Tasteninstrumenten keineswegs in den Hintergrund gespielt, Leif prägte in der Vergangenheit, vor allem aber auf dem 2018er Debüt "All Rise" den Vortrag von PERFECT PLAN noch deutlich stärker.
Eine Steigerung muss man auch Kent attestieren. Der gute Mann klingt nun deutlich selbstbewusster und ausdrucksstärker als zuvor. Gut möglich, dass sein Engagement bei den US-AOR-Heroes zusätzliche Energie und Motivation freigesetzt hat.
Dennoch ist "Brace For Impact" in Summe kein "perfektes" - um in einer, dem Bandnamen gerecht werdenden Diktion zu bleiben - Album geworden. Dafür mangelt es immer noch an der entsprechenden Hitdichte. Mit dem knackigen Opener 'Surrender', dem lässigen 'Gotta Slow Me Down' sowie den mitreißenden Ohrwürmern 'Devil’s Got The Blues' und 'Bring Me A Doctor' hat die Truppe aber zumindest einige potentielle Airplay-Kandidaten am Start.
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