Back in the day war man EARTH, WIND & FIRE-Fan. Ich auch. Die coolen, eingängigen Vocals auf den Jahrhundert-Hits wie “Fantasy”, “Shining Star” oder “Boogie Wonderland” kamen von Philip Bailey, der in der 80ern auch nebenbei eine höchst erfolgreiche Solo-Karriere am Laufen hatte.
Zeitsprung: Der Mann ist nach wie vor mit seiner Stammband zugange und legt nach 17-jähriger Pause sein 12. Eigenwerk vor – und um es gleich mal vorweg zu nehmen,“Love Will Find A Way” zählt für mich zu den besten Soul/Funk-Releases seit langem.
Die Liste der Kollaborateure ist überaus hochkarätig besetzt: Neben Chick Corea, Kamasi Washington, Steve Gadd, Kenny Barron, Kendrick Scott und Christian Scott zeichnet Robert Glasper als Pianist und Co-Producer maßgeblich für die feingstimmte, jazzige Note und die bestechende Klangqualität verantwortlich.
Zum Einstieg bekommt man eine exquisite, afrikanisch angehauchte Interpretation des Curtis Mayfield-Titels “Billy Jack” serviert, das zweite Mayfield-Cover “We’re A Winner” besticht durch reduzierten Slow Funk-Groove und Philip’s Duett mit Neo Soul-Ikone Bilal. Während Marvin Gaye’s “Just To Keep You Satisfied” eher unaufregend dahin plätschert zählt die raffinierte, Bläser-gestützte Version des TALKING HEADS-Klassikers "Once In A Lifetime" unbestritten zu den Höhepunkten dieses Albums.
Der luftige Lovesong “You’re Everything” glänzt mit Chick Corea’s ebenso lockeren Piano-Läufen, anderswo überläßt Philip Bailey den Platz im Rampenlicht gänzlich den Kollegen: “Stairway To The Stars” ist die Percussion-unterlegte Spielwiese für den Trompeter Christian Scott und “Sacred Grounds” lebt von der puren Energie von Kamasi Washingston’s Saxophon-Spiel.
Mit dem abschließenden Titeltrack, einer opulenten Ballade mit E,W & F-Harmonien und altgewohnten Falsett-Parts im Einklang mit Vocoder-Stimmen schließt sich dann der Kreis.
Ein mehr als überzeugendes Comeback!