Sein Englisch Professor riet ihm zu einer Karriere als Songwriter, Phillip-Michael Scales zog es hingegen auf die Bühne. Als Frontman diverser Indie Rock-Bands entwickelte er seinen eigenen Stil und sukzessive auch eine Faible für den Blues. Dass letzteres doch ein Zeitl gedauert hatte mag verwunderlich erscheinen, ist der junge Mann doch der Neffe des großen, unvergessenen B.B. King, seiner Berufung war sich Phillip-Michael erst nach dem Ableben seines Onkel wirklich bewusst.
Sein Blues zeugt von Singer/Songwriter-Purismus, ist sehnsüchtig und zerbrechlich, versprüht zugleich pure Lebensfreude und fährt gelegentlich auch mit vereinnahmender Rhythmik auf. Der beseelte Gesang ist stets im Vordergrund, sein beachtliches Talent am Sechssaiter stellt Phillip-Michael nur in äußerst homöopathischer Dosierung unter Beweis, da bittet er lieber seinen Freund Archie Lee Hooker, ebenfalls Neffe einer Blues-Legende, auf “When They Put me In My Grave” ins Rampenlicht. Schlichte getragene Songperlen wie die Lead-Single “Your Love”s Working Me To The Bone” oder “Go Easy On Me” können überzeugen, so richtig auf Betriebstemperatur kommt der Youngster jedoch wenn mit “Oh Hallelujah” Ohrwurm-Alarm angesagt ist und der ultra coole Groove von “Find A Way” dir ansatzlos den Grinser ins Antlitz zaubert.
B.B. wäre verdammt stolz, wetten?