Ich muss gestehen dass ich mich mit zeitgenössischer italienischer Musik in den letzten Jahren wenig bis gar nicht auseinandergesetzt hatte. Zufälligerweise zog ich kürzlich ein Album des großen Lucio Battisti aus dem Regal, das mir irgendwie den probaten Einstieg für “Canzoni Segrete” lieferte.
Der in Palermo geborene, in Zürich lebende Cantautore Pippo Polina spielte bereits u.a. mit Konstantin Wecker und Rebekka Baken und hat mittlerweile um die 20 Alben unters Volk gebracht, darunter die beiden famosen “Süden”-Kollaborationen mit Werner Schmidbauer und Martin Kälberer, die ich weiland das Vernügen hatte zu rezensieren.
Im Alleingang kommt Pippo noch um Klassen besser rüber – die feinsinnigen Kompositionen gepaart mit der Intensität des Gesangsvortrags ziehen den Zuhörer in ihren Bann, auch wenn er – so wie ich – des Italienischen nicht wirklich mächtig ist. Die “Geheimen Gesänge” handeln von der vorherrschenden Pandemie, von Träumen, Hoffnungen und Enttäuschungen, basieren teils auf frühen Songideen, teils sind sie in den Jahren 2019 bis 2020 entstanden.
Gleich im ersten Durchlauf entpuppte sich “Guarda Scende La Neve” als absoluter Favorit, eine Midtempo-Preziose mit höchstgradiger Eindringlichkeit und mitreißenden Gitarren-Leads. Antesten wärmstens empfohlen!