PLUTO JONZE Awe

Bird’s Robe Records

leap of faith

Australien hat immer wieder ganz spezielle Künstler hervorgebracht. Nein, hier ist nicht die Rede von Mega-Acts wie AC/DC, INXS, Jimmy Barnes, Rick Springfield oder Keith Urban sondern von Artists wie KING GIZZARD & THE LIZARD WIZARD, DATURA4 oder den TESKEY BROTHERS, die abseits des Mainstreams großartige Sounds produzieren.

Wie eben auch Pluto Jonze. Der Psych-Pop Musiker wird von der internationalen Presse gerne als Bindeglied zwischen John Lennon und Steven Wilson laudiert und hat nun seinen zweiten Longplayer am Start. Das Debut „Eject“ von 2013 verhalf ihm zu nationalem Ruhm, am Nachfolger hat der junge Mann sage und schreibe vier Jahre lang geschraubt. Pluto selbst bezeichnet „Awe“ als „leap of faith“ und die Exkursion in „new territories“ ist absolut hinreißend ausgefallen.

Der Opener „Been Dreaming“ zaubert tatsächlich sonnendurchflutete Landschaften vor’s geistige Auge, die feingeschliffene Piano-Ballade „Rumspringe“ ­­– kein Alkohol-induzierter Zustand sondern ein Initiationsritus der Amish – war prädestiniert als erster Album-Teaser und „Dot“ untermauert mit vordergründig BEATLESken Komponenten den oben zitierten Lennon-Vergleich. Mit „Awe“ kommt dann großes Indie-Kino mit meisterlichen Hooklines und ebensolchen Streicher-Parts und in Zeiten wie diesen ist ein flockig-lockerer Gute Laune-Song wie „New Morning High“ mehr als willkommen.

Vergleiche mit AIR, Beck, Vangelis und dem UNKNOWN MORTAL ORCHESTRA mögen zwar durchaus legitim sein, jedoch hat Pluto Jonze spätestens jetzt mit „Awe“ seine ureigene Nische gefunden.

www.plutojonze.com