POP EVIL Versatile

Eone Music /SPV

Durchaus vielseitig

POP EVIL haben ihr sechstes Album am Start. Vier der Songs von “Versatile” gab’s vorab schon zu hören, jetzt wär’s an der Zeit den Hauptgang zu servieren.

Gemäß dem Titel ist dem Teil ein gewisses Maß an Vielseitigkeit nicht abzusprechen: Der Opener ist mit “Let The Chaos Reign” überaus trefflich tituliert und protzt mit einem veritablen Killer-Riff, das sich in Kombination mit dem Chant-artigen Vocals als promptes Highlight manifestiert. Man kennt den Song eventuell als Vorab-Auskoppelung, falls nicht empfehle ich das Versäumnis dringen nachzuholen. Es ist auch der einzige Track des Longplayers, der nicht mit ruhigeren Passagen abdriftet. Ein Ass-Kicker unter dem Herrn!

Die Bretter-Riffs begleiten uns weiterhin durch das Album, immer wieder mal mit melodischen Komponenten verquickt, wie es zum Beispiel auf “Breathe Again” zu hören ist. Die erwähnte Vielseitigkeit kommt auch auf dem ziemlich düsteren “Work” zum Tragen, während sich mit “Stronger (The Time Is Now)” ein nehzu balladeskes Machwerk eingeschlichen hat, dem durchaus Chart-Tauglichkeit zu attestieren ist. In diese Richtung zielt auch “Raise Your Flag” ab, mit kommerziellem Potential aber doch etwas zu wenig Tiefgang. Mit “Human Nature” und “Survivor” hat man dann meines Erachtens die Anbiederung überstrapaziert, zu glatt gebügelt und ohne “Cojones” …

POP EVIL kommen stets am besten rüber wenn sie in die Vollen gehen – der Opener ist das Paradebeispiel dafür, einige explosive Momente mehr hätten der Scheibe keineswegs geschadet. In Summe haben POP EVIL jedoch durchaus passabel abgeliefert, der kommerzielle Erfolg wird sich mit Sicherheit einstellen.

popevil.com