RAGE Resurrection Day

Steamhammer / SPV

Auch nach 35 Dienstjahren noch relevant und für Überraschungen gut

 

Eines gleich vorweg: Es besteht kein Grund zur Sorge! Die Band muss nämlich keineswegs erst wieder zum Leben erweckt werden, sondern ist immer noch quicklebendig. Dass Band-Oberhaupt „Peavy" mit dem Titel aber eventuell darauf hindeuten will, dass RAGE seit dem letzten Jahr nach langer Zeit wieder als Quartett agieren, und der Formation damit neues Leben eingehaucht wurde, könnte aber durchaus sein.

Allerdings sollte sich der alteingesessene RAGE-Fan auch der Sache bewusst sein, dass die auf den letzten drei Studioalben "The Devil Strikes Again", "Seasons Of The Black" und "Wings Of Rage" gefeierte Rückkehr zu einem etwas simpleren, effizienteren Sound, einer erneut etwas komplexeren Gangart zum Opfer gefallen ist. Für den Großteil der gut 50 Minuten Spielzeit hat man zwar den „goldenen Mittelweg“ gefunden, Stefan Weber und Jean Bormann, die Neuzugänge an den Äxten, dürften aber selbst in heftigsten Prog Metal-Gefilden gute Figur abgeben. Schließlich erweisen sich die beiden als überaus talentierte Saitendehner und lassen selbst bei vertrackteren Strukturen den Härtegrad nicht aus den Augen.

Nicht zuletzt dadurch lassen die Arrangements auch mehrfach an die "Lingua Mortis"-Phase denken, von der man eigentlich dachte, "Peavy" hätte damit abgeschlossen. Das nur am Rande, denn in Summe dominieren die überraschend saftige Heavyness und die immer tiefer werdende Stimme des Chefs das Geschehen auf dem inzwischen 24.(!) Studioalbum der deutschen Metal-Institution. Cool, dass RAGE auch nach 35 Dienstjahren noch relevant, und für Überraschungen gut sind!

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