Als hätte Raphael Wressnig bei mir nicht schon längst einen massiven Sympathie-Bonus, eröffnet er tatsächlich seinen neuen Longplayer mit Bill Wither’s “Kissing My Love”, eine Lieblingnummer eines meiner Lieblingsinterpreten. Dass hier die Stimme fehlt ist zu verschmerzen, die Version des Hammond-Zampanos und seines nicht minder grandiosen Gitarren-Sidekicks Igor Brado ist funky as can be, mit generösen Solo-Passagen nach Belieben.
Und da kommen wir “Ain’t No Love (In The Heart Of The City)” gleich zu einem weiteren persönlichen Favoriten. Ursprünglich ein R&B-Song, geschrieben 1974 von Michael Price und Dan Walsh und zunächst von Bobby “Blue” Bland interpretiert, der dann in der WHITESNAKE-Version zum Mega-Hit wurde und in weiterer Folge von Gott und der Welt gecovert wurde. Diesem langatmigen Entreé wäre kurz und bündig hinzuzufügen, dass der “g’schlapfte” Groove der Wressnig/Prado’schen Fassung und ganz besonders das unpackbar druckvolle Gitarren-Solo absolut eine Klasse für sich sind.
Als weitere Cover-Großtaten wären “I Know Who You Been Socking It To” (ISLEY BROTHERS), “No More Okey Doke” (THE METERS), “Blues & Pants” (James Brown) und “You Bring Back Love” (Johnny Guitar Watson) zu nennen, Raphaels swingende Eigenkomposition “Shrimp Daddy” fügt sich hier nahtlos ein und zu guter letzt bekommt man mit der Bob Marley-Komposition “Soul Shakedown Party” noch etwas außergewöhnliches – Reggae goes Hammond – kredenzt.
Die beiden Vollblut- und Ausnahmemusiker legen hier einen Parforceritt in Sachen instrumentaler Funk/Soul-Exzellenz hin, den man gar nicht oft genug hören kann. Chapeau!
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