RAY DAVIES Our Country Americana Act II

Sony Legacy

Nostalgia

 

 

Sir Raymond Douglas Davies verkündete kürzlich im Interview mit der Daily Mail daß mit einer Kinks-Reunion zu rechnen sei, der NME wußte zu berichten dass Ray bereits mit seinem Bruder und Drummer Mick Avory an neuen Songs arbeite. Es folgten vage Dementi, allerdings ließ dann auch Dave Davies ähnliches verlauten … Man darf weiterhin gespannt sein!

Während die Fans sehnsüchtig auf die musikalische und lyrische Niederkunft der Kinks als wiederauferstandene Gralshüter britischer Tradition warten, gewährt uns der Bandchef auf 18 Songs und spoken word-Sequenzen einen Einblick in seine Leben und Schaffen in seiner Wahlheimat. Wie auf dem Vorgänger sorgen Gitarren-Majestro Bill Shanley und die Jayhawks, augmentiert von Bläsern und Chorsängern, für den musikalischen Background und Ray fährt originären “Doo Wap” Beat (“Back In The Day”), traditionellen New Orleans Swing (“A Street Called Hope”) und locker-flockigen Country Folk (“Bringing Up Baby”) auf.

Interessant ist die Tatsache, dass Ray Davies hier drei Songs aus früheren Zeiten recycelt hat: “Oklahoma U.S.A.” war bereits auf “Muswell Hillbillies” zu hören und wird hier mit sphärischen Gitarren anstatt der Piano-Parts akzentuiert, “The Getaway” klingt weit flotter als das 2006er Original auf “Other People’s Lives”, was man von “The Real World” von “Working Man’s Café” hingegen nicht behaupten kann.

Noch immer kritisch wie anno dazumal, kann sich der Mann den sarkastischen Unterton auf “Our Country” (“People came from all parts of the world / To settle in this great land / To live in harmony / That was the dream”) nicht verkneifen – dass er damit eigentlich seine Heimat besingt erkennt man erst beim genauen Hinhören. Und dass er trotz seiner Vorliebe für die USA ein wenig Heimweh verspürt ist auf “Epilogue” nicht zu überhören (“I’m a Londoner after all”). Das macht ihn sehr menschlich.

raydavies.info