REFUGE Solitary Men

Frontiers Music s.r.l.

RAGE oder REFUGE? Wurscht, so lange es SOOOO klingt!

Weshalb es zur Gründung dieser Band kam, ist hinlänglich bekannt, dennoch war nicht abzusehen in welcher Form Peavy Wagner, Manni Schmidt und Christos Efthimiadis das letztlich REFUGE getaufte Unternehmen nach den überaus erfolgreichen Gigs fortführen würden. Da die Chemie innerhalb der Besetzung ganz offensichtlich von Anfang an gut war, durfte man mit einer Fortsetzung rechnen. Nicht zuletzt auf Grund der Tatsache, dass auch RAGE wieder hochmotiviert und agil sind, oblag es schlussendlich dem Selbstbewusstsein (und wohl auch dem Terminkalender) von Mastermind Peavy, sich für eines der "Kinder" zu entscheiden, oder uns eben fortan "doppelt" zu betreuen.

Danke Herr Wagner, ihre Entscheidung war richtig! Denn das nun vorliegende erste Album unter dem Banner REFUGE macht deutlich, dass hier nichts dem Zufall überlassen wurde, sondern man in der Tat den Eindruck erhält, drei Musikern bei der Arbeit zuhören zu dürfen, denen es in erster Linie um das gemeinsame Arbeiten geht und ihnen genau das lange Zeit gefehlt hat.

Schon der fulminante Opener 'Summer’s Winter' wirkt wie eine Zeitreise in jene Phase, als diese drei Herren die deutsche Metal-Szene mit ihren Werken nachhaltig geprägt haben. Sprich, es macht durchaus den Eindruck, die Band hätte sich diverse Archiv-Aufnahmen erneut zur Brust genommen und diese eben erst 25 Jahre später fertiggestellt. Doch dem war definitiv nicht so, viel mehr schaffte es das Trio offenbar erneut durch diese einzigartige Band-Konstellation exakt jene Sounds zum Besten zu geben, für die das Dreigestirn zwischen 1988 und 1993 weltweit gefeiert wurde. Mit dem Albumtitel "Solitary Men" - und wohl auch mit dem gelungenen Artwork - hat man die Referenz an sich selbst in gewisser Weise ohnehin vorgeben, die kraftstrotzenden, aber dennoch melodischen und mit durchwegs prägnanten Refrains ausgestatteten Tracks wie 'The Man In The Ivory Tower' oder 'Mind Over Matter' untermauern diesen Eindruck auf imposante Weise.

Und noch was: vor etwaigen Vorwürfen, lediglich Altbewährtes aufzuwärmen sind REFUGE auf jeden Fall sicher! Zum einen, weil man dem Album in Eigenregie ein Soundkorsett anlegen konnte, das absolut zeitgemäß ausgefallen ist und von Dan Swanö auch entsprechend abgemischt wurde, und zum anderen, weil man sich die Songs durchaus auch auf den aktuellen RAGE-Alben vorstellen hätte können. Mehr noch, grandiose Hämmer wie etwa 'Living On The Edge Of Time' klingen derart eindeutig und unmissverständlich nach jenen Klängen, für die man RAGE als Fan zu schätzen gelernt hat, dass man vor Peavy einfach nur danken kann.

Bleibt bloß noch zu hoffen, dass Meister Wagner der zukünftigen Doppelbelastung gewachsen ist, denn nach diesem Debüt ist davon auszugehen, dass REFUGE auch weiterhin sehr gefragt sein wird!

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