“Ein bärtiger Pastor, der eine teuflische Slide spielt, mit seiner abgedrehten Frau und seinem jüngeren Bruder eine Band gründet und mit einer aberwitzigen Melange aus Country, Irish Folk und Punk-Nihilismus sowie unermüdlichem Touren eine gewaltige, vielschichtige Fanbase aufbaut.... “ schrieb ich anno 2009 über das Album “The Whole Fam Damnily”. Während “Washboard Breezy”, des Reverends Angetraute, noch immer gekonnt am Waschbrett schrummelt ist nun Jacob “The Snakob” Powell für das Percussion-Sammelsurium zuständig.
Das Trio hat sich durch unermüdliches Touren den Spitznamen “The greatest front porch blues band in the world” erworben und tatsächlich hatte Josh Peyton beschlossen, ein Album in seinem Wohnzimmer einzuspielen. Gesagt, getan doch schlußendlich konnte Jacob seinen Brötchengeber dazu überreden, die Songs mit dem sechsfachen Grammy-Gewinner Vance Powell noch neu zu überarbeiten. Und wenn man schon mal dabei war wurden noch ein paar Freund:Innen wie die MC CRARY SISTERS, Colton Crawford von THE DEAD SOUTH oder Billy Branch, legendärer Harmonica Spieler aus Chicago, zu Unterstützung ins Studio eingeladen.
Der Opener und Titeltrack ist gleich ein schwergewichtiges, Slide-untermaltes Lament, mit “If I Had Possession Over Judgement Day” kommt dann etwas Tempo und Stimmung auf, aber es bleibt rein akustisch, swamp-bluesig und die Slide-Perfomance des Reverend ist schlicht zum Niederknien. Wer die gelegentlichen Cow Punk-Exkursionen vermisst dem kann mit dem High Speed-Geschrammel auf “One Dime”, “Mama Do” und dem völlig abgedrehten “Freeborn Man” durchaus geholfen werden.
Eigentlich ist’s ja bis auf wenige Ausnahmen ein Rev. Peyton Solo-Album, aber wen schert’s, “Honeysuckle” ist ein Gute-Laune-Garant durch und durch.