Es ist durchaus beeindruckend, mit welcher Leichtigkeit manche Musiker ihre vollen Terminpläne abarbeiten können. Als Beispiel sei hier Doug Aldrich erwähnt, der mit THE DEAD DAISIES wahrlich nicht unterbeschäftigt sein kann, aber trotzdem immer wieder die Zeit findet auch seine anderen Bands und Projekte voranzutreiben. REVOLUTION SAINTS etwa, jene Truppe, die er zusammen mit Jack Blades und Deen Castronovo betreibt und die dieser Tage ihr drittes Langeisen "Rise" vorstellig macht.
Schon nach wenigen Durchläufen fällt auf, dass REVOLUTION SAINTS offenbar wieder verstärkt auf Gitarren setzen, auch wenn Anleihen bei diversen Melodic Rock/AOR-Helden nicht von der Hand zu weisen sind. Im direkten Vergleich zum Vorgänger "Light In The Dark" aus dem Jahr 2017 lässt sich nämlich erkennen, dass die Nummern nicht ganz so verspielt ausgefallen sind, sondern direkter angelegt sind. Dass einem trotz allem aber dennoch JOURNEY als erste Referenz einfallen, sollte aber dennoch nicht verwundern. Zum einen, weil Deen eben über eine Gesangsstimme verfügt, die jener von Steve Perry ähnlich ist, und zum anderen, weil der singende Schlagzeuger offenbar auch ähnlich phrasiert wie der ehemalige Sänger "seiner" momentan leider nicht unbedingt "hyperaktiven" Hauptband.
Den essentiellsten Beitrag zum Gesamterscheinungsbild von "Rise" hat aber keiner der drei Protagonisten geleistet. Die konnten sich nämlich in aller Ruhe darauf vorbereiten, ihre Passagen einzuspielen bzw. einzusingen, während Keyboarder Alessandro Del Vecchio den Großteil des Materials komponiert, arrangiert und auch produziert hat.
Zwar sehr wohl mit Unterstützung der Herren Blades und Aldrich sowie unter Mithilfe des von den britischen Newcomern PASSION stammenden Dan Rossall, die Gangart auf "Rise" geht aber allein auf seine Kappe. Das italienischen Multi-Talent scheint beim Schreiben der Songs dermaßen inspiriert gewesen zu sein, dass die aus ihm herausgesprudelten Tracks nahezu durchwegs mit JOURNEY-SChlagseite ausgestattet wurden.
Nicht zuletzt daher lässt sich festhalten, dass REVOLUTION SAINTS erneut ein Feuerwerk an Melodien liefert und einige der Tracks das Potential dazu haben Hits zu werden. Zwar kommen nicht alle Nummern dermaßen mitreißend aus den Boxen wie der knackige Opener 'When The Heartache Has Gone', der locker-flockige Titelsong oder das bombastische 'Million Miles', enttäuscht wird von "Rise" aber auch niemand sein. Erst recht nicht, weil mit der wunderschönen, von Jack Blades zusammen mit Tommy Shaw komponierten Ballade 'Eyes Of A Child' ein weiterer Song mit Chartbreaker-Qualität auf dem Dreher zu hören ist. Feines Teil - mit zielicher Sicherheit, das bislang wichtigste (und beste) in der Karriere des Alessandro Del Vecchio!
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