Auf dem selbstbetitelten Debut von 1988 hatten Roachford – damals noch als Band unter dem Nachnamen des Mainman firmierend – mit “Cuddly Toy” und “Family Man” gleich zwei Zeitgeist-Hymnen vorzuweisen, die es in UK wie auch jenseits des Atlantiks in die obersten Chart-Regionen schafften. Die nachfolgenden Longplayer waren zwar qualitativ aus gleichem Holz geschnitzt, eine Prolongation der großen Erfolgsgeschichte blieb den Briten jedoch verwehrt.
Es folgten weitere feine, meist unterbewertete Veröffenlichungen und 2003 entschied sich Andrew Roachford für eine Solo-Karrierre, beließ es aber der Einfachkeit halber beim Nachnamen. Mittlerweile kann er auf eine 32-jährige Karriere und die Verleihung des MBE (Member of The British Empire) verweisen, mit Alben verwöhnt er uns sporadisch, aber wenn, dann ist’s jedesmal Grund zu feiern.
“I’ve been drowning in a world of madness, just trying to keep my head above the water”, die Lyrics der Openers “High On Love” zeichnen ein Bild der Situation, in der der wir uns aktuell befinden. Aber Musik war und ist schon immer ein probates Heilmittel und so sind Ohrwürmer wie “Love Remedy” oder “Gonna Be The One” Balsam für die Seele. Der vielfach ausgesprochenen Meinung, dass Andrew Roachford mit “Twice In A Lifetime” sein bislang bestes Werk abgeliefert hat kann ich mich nur vorbehaltlos anschließen – wenn auf “Give it Up And Let It Go” oder dem superben Midtempo-Groover “Are You Satisfied” distinktives Stax-Flair zum Tragen kommt werden Erinnerung an honorige Altvordere wie Al Green oder Bobby Womack wach.
Und noch nicht genug der Superlativen: Wenn der Mann Beverly Knight, die Queen Of British Soul, auf “What We Had” zum Duett bittet bleibt definitv kein Auge trocken. Die packende Harmonie dieser beiden Traumstimmen lässt einen so schnell nicht mehr los und verlangt unbedingt nach mehr …
Mit “Twice In A Lifetime” unterstreicht Andrew Roachford seinen Status als einer der hervorragendsten Interpreten des British Soul einmal mehr. Chapeau!