ROBBY M Timeless

rox4 records

Da lag noch so einiges in der Schublade ...

Es ist mittlerweile fast schon Tradition, die Rezension eines Tonträger von Robby Musenbichler mit einem Zitat zu beginnen: “Keine Atempause, Geschichte wird gemacht …” (FEHLFARBEN). Obwohl er langsam aber sicher auf die 70 zugeht hat der österreichischen Ausnahme-Gitarrist nach wie vor null Bock, sich eine wohlverdiente Auszeit zu gönnen – erst im März diesen Jahres erschien TOKYO “7”, jetzt kommt er mit “Timeless” um die Ecke.

“Ich habe da noch so einiges in der Schublade liegen” verriet mir Robby vor längerer Zeit und die Vergangenheits-Aufarbeitung scheint richtig gut voranzugehen. Und es geht beileibe nicht um schnöde Resteverwertung, hier wurden Song-Ideen, Demos und alte Aufnahmen zum Teil neu eingespielt, verfeinert und in glasklarem, druckvollen Sound verpackt. “Timeless” nimmt nicht nur Bezug auf die Zeitlosigkeit der 12 Songs sondern vermittelt auch Einblick in den jangjährigen Arbeitsprozess, den der Knittelfelder im eigenen Studio absolvierte.

Der Opener “Talking With The Man”, geschrieben in den 90ern gemeinsam mit dem Bassisten David Bell (Joan Armatrading, Pete Brown, Anna F., …), zeigt gleich mit massivem Ohrwurm-Prädikat und der gelungenen Symbiose aus Zeitgeist-Klängen und lupenreiner state of the art-Produktion auf. “Don’t Take Away My Fantasy” ist eingängige Midtempo-Reminiszenz aus legendären Frankfurt-Zeiten, mit der Co-Authorin Linda Rocco, der weiblichen Stimme von MILLI VANILLI, die auch bei der 80-Hymne “The Time Is Right” gemeinsam mit SUPERMAX- und TOKYO-Keyboarder Lothar Krell in den Credits steht.  Ein echtes Schankerl ist “Foxy”, ein Demo aus der Zeit mit der MICHAEL WYNN BAND Ende der 70er, das hier – hervorragend runderneuert – rockt wie die sprichwörtliche Sau. Dazwischen eingestreut finden sich gediegene aktuelle Kompositionen wie “Love is Like Water” und “Count Your Blessings” sowie die Edel-Ballade “Everything To Me”, die Robby gemeinsam mit TOKYO-Basser Ken Taylor seine Familie gewidmet hat.

Ebenfalls zur guten Tradition zählt die Tatsache, dass er meist gegen Schluß mit einem Instrumental aufwarten kann – mit “Back Where It Started” würdigt Robby Musenbichler seine musikalischen Vorbilder wie die BEATLES, LED ZEPPELIN und Jimi Hendrix und lässt auch hier erneut keine Zweifel aufkommen dass er mit Fug und Recht zu den allerbesten heimischen Sixstringern zählt.

PS.: Als Background-Sänger ist hier ein gewisser Walter Schachner angeführt. Die steirische Fußball-Legende, echt jetzt?

PPS:: “Timeless” wird leider nur digital veröffentlicht, ist aber auf allen gängigen Streaming-Plattformen erhältlich!

https://www.facebook.com/robby.musenbichler