Robert Görl, der zu Beginn der Achtzigerjahre gemeinsam mit Gabi Delgado das Duo Deutsch-Amerikanische Freundschaft (D.A.F.) bildete, hat eine lange Reise hinter sich. Nach den großen Erfolgen von D.A.F. trennte sich das Duo und Görl versuchte sich in New York als Schauspielstudent. Nach einem Heimataufenthalt wurde ihm jedoch für 10 Jahre die Wiedereinreise in die USA verboten, da er gegen das Einwanderungsgesetz verstoßen hatte. Zurück in der Heimat wollte ihn die Bundeswehr einziehen, also floh er nach Paris. Dort schlug er sich monatelang die Nächte um die Ohren und komponierte auf seinem ESQ-1 Synth.
Die damals auf Kassette aufgenommenen Songs bzw. Skizzen waren jahrelang in Vergessenheit geraten, Görl hatte einen schweren Unfall, übte sich in den 90er Jahren als Techno DJ, als Techno quasi das Erbe des 80er Synthie Pop bzw. Electro antrat. Und jetzt viele Jahre später erwachen "The Paris Tapes" wieder zum Leben. 10 Tracks, Part 1 bis 10 benannt, wurden digitalisiert und kommen als LP raus. Musikalisch wohl eher was für Liebhaber fühlt man sich hier in die Anfänge des Electro zurückversetzt.
Irgendwo zwischen 8bit Videospielen und Kraftwerk, aber doch mit einem eigenen Stil präsentiert sich hier ein interessantes Album - auch wenn es aufgrund der nur acht nutzbaren Spuren des ESQ-1 Synthesizer teilweise doch etwas monoton klingt hat es seinen eigenen Charme.
Auf LP, CD und natürlich auch digital.