Robin McAULEY Im Gespräch mit dem arbeitswütigen Gentleman

Im Gespräch mit dem arbeitswütigen Gentleman

Wer dachte, Robin McAuley würde sich schön langsam in den musikalischen Ruhestand begeben, irrt gewaltig. Aktuell scheint sogar das krasse Gegenteil der Fall zu sein. Neben seiner Beteiligung an diversen anderen Projekten wie etwa BLACK SWAN, hat der gute Mann mit »Soulbound« (Frontiers Music s.r.l.) vor kurzer Zeit ein neues Soloalbum aufgenommen.

Das dritte innerhalb von nur vier Jahre wohlgemerkt, weshalb es an der Zeit war, den Gentleman mal wieder zum Plausch zu bitten:

Es macht den Anschein, als wärst Du im Moment nicht nur in Topform, sondern auch höchst motiviert. Hast Du eine spezielle Trainingsmethode für Dich entdeckt?

Nein, ich genieße einfach nur das Leben. Und in meinem Fall hat nun mal Musik einen besonderen Stellenwert. Abgesehen davon, liebe ich es einfach Songs zu schreiben und Alben aufzunehmen. Und solange ich mich wohlfühle, besteht absolut kein Grund irgendetwas an meiner Situation und an meinem Alltag zu ändern.

Hat der Titel eine besondere Bedeutung für Dich?

An sich hatte er das nicht. Als ich alle Songtitel beisammen hatte und das Artwork zum ersten Mal gesehen habe, war jedoch klar, dass »Soulbound« zum Cover und den Songs perfekt passt. Deshalb habe ich mich für diesen Titel entschieden. Allerdings finde ich deine Frage wirklich interessant, denn darauf bin ich noch gar nicht gekommen. Aber ja, Du hast recht. Danke für den Hinweis!

Auffällig ist meiner Meinung nach auch, dass die Gitarre deutlich dominanter ist als auf deinen letzten beiden Solo-Scheibletten. War das geplant?

Ja, das war von Beginn an klar. Zum einen, weil ich mit Aldo Lonobile von meinem Label einen neuen Produzenten zur Seite gestellt bekommen habe. Einen, der verdammt viel Wert auf kräftige Riffs legt. Und zum anderen, weil auch meine beiden Gitarristen Andrea Seveso und Alessandro Mammola ein Faible für solche Sounds haben.

War es Dir persönlich ein besonderes Anliegen ein Album einzuspielen, das für deutlich mehr Druck beim Hören sorgt?

Auf jeden Fall. Ich habe so richtig Bock auf knackige Gitarren verspürt, und habe dem Label das auch genauso mitgeteilt. Aldo war der Mann ihrer Wahl, und ja, es passt zwischen uns einfach perfekt.

Existierten die Texte eigentlich schon, oder kannst Du auf „Bestellung“ Lyrics verfassen?

Es fällt mir zwar nicht sonderlich schwer, aber bevor ein Song nicht zumindest ansatzweise ausgearbeitet ist, tut sich bei mir nicht viel. Eine gewisse Grundstruktur brauche ich nämlich schon. Schließlich hängt von der die Atmosphäre des einzelnen Tracks und im Endeffekt auch die des gesamten Albums ab. Es wäre aber auch zu dumm, für ein tieftrauriges Lied Lyrics zu verwenden, die eigentlich für ein Stück, das zur Unterhaltung dient, gedacht sind. Ein roter Faden zieht sich bei mir aber dennoch durch meine Arbeit als Texter: Zu Beginn ist meistens nichts weiter als ein weißes Blatt Papier. Ich habe zwar manchmal Ideen, die ich versuche direkt aufzunehmen, aber dabei handelt es sich eher um Gesangsmelodien.

Wird es denn die Chance geben, die Songs auch live zu erleben?

Das wäre natürlich ein Traum. Allerdings wird es für dieses Jahr mit Ausnahme einiger Festival-Shows kaum möglich sein Konzerte zu absolvieren. Zum einen, weil die Kosten für eine Tournee momentan schlicht horrend sind. Und zum anderen, weil ich erst checken müsste, wann es mein Terminkalender und die der Kollegen zulassen würde.

Man kennt ja nicht gerade als unterbeschäftigten Menschen. Was steht als nächstes so an?

Ich werde mich demnächst mit Jeff Pilson und Reb Beach treffen, um an einem weiteren BLACK SWAN-Album zu arbeiten. Einen Veröffentlichungstermin gibt es zwar noch nicht, sofern alles nach Plan läuft, sollte es sich aber noch vor Ende des Jahres ausgehen.

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