ROD STEWART Blood Red Roses

Universal

Er kann's noch

Als Rod Stewart 2013 nach rund zwei Dekaden schöpferischen Tiefpunkts mit der “American Songbook”/”Soulbook”-Reihe endlich das Album “Time” mit langersehntem, neuem Eigenmaterial veröffentlichte, stürmte die Fanschar wieder in die Läden und die Scheibe auf die höchsten Chartplatzierungen seit “A Night On The Town” (1976).  Der Nachfolger “Another Country”, ebenfalls mit einem Löwenanteil Songs aus Stewart’scher (Co-) Feder, sorgte bei Kritikern und Fans für gemischte Gefühle und konnte den Erfolg von “Time” nicht so ganz wiederholen.

Das mag nun der Grund dafür gewesen sein, dass “Blood Red Roses” – zumindest in der Deluxe-Version – wieder mit ein paar Fremdkompositionen auffährt: Da wären die ausgesprochen fulminante Version des Willie Newborn-Klassikers “Rollin’ & Tumblin’”, die herzerwärmende Darbietung von “Grace” (“the most tragic song ever written” O-Ton Rod), mit “Who Designed The Snowflake” (PREFAB SPROUT’S Paddy McAloon) ein früher Xmas-Smoocher und mit “It Was A Very Good Year” zwar einen Rückwärts-Salto ins “Great American Songbook”, den ich als ewiger Bewunderer dieses einmaligen Liedes jedoch durchaus zu schätzen weiß.

Ansonsten hatte der 73-Jährige wie gewohnt Majestro Kevin Savigar zur Seite, der neben seinen unbestrittenen Producer-Meriten auch das richtige Gespür für Ohrwurm-Hooks hat - “Hole In My Heart” und “Give me Love” (mit 70er Bass-Line) sind prädestinierte Mitklatsch-Crowd Pleaser, bei “Rest Of My Life” kommt noch ein gediegener Swing-Touch hinzu. Auf “Vegas Shuffle” lässt Rod – endlich – den Rocker raus und Gitarren-Sidekick Emeson Swinford darf mal genüßlich solieren, der Fiddle-getriebene Jig “Blood Red Roses” ist ein mitreißendes Tribute an den 1989 verstorbenen Folk-Barden und Intimus Ewan McColl.

Alles in allem eine sehr gelungene Übung des sichtlich junggebliebenen Schotten, die wunderbare, raue Gesangsstimme versteht unvermindert zu begeistern.

www.rodstewart.com