RONNIE ATKINS One Shot

Frontiers Music s.r.l. / Soulfood

Leider nicht ganz so stark wie erhofft

Über seinen aktuellen Gesundheitszustand gibt es leider nichts Neues zu vermelden, doch eines steht fest: der inzwischen 56-jährige ist an Durchhaltevermögen und Hingabe nicht zu übertreffen. Während sich so mancher Zeitgenosse dieser Altersklasse sogar schon zurückgezogen hat, und andere Vertreter dieser Altersklasse sich mehr oder weniger auf den Ruhestand vorbereiten, hat Ronnie ATKINS noch lange nicht genug. Keineswegs, denn mit „One Shot“ kredenzt er nach 40 Jahren im Business sein erstes Solo-Album.

Ein solches hatte der Haudegen an sich zwar bislang nicht auf dem Schirm, die aktuelle Situation und seine Krankheitsgeschichte haben ihn aber schlussendlich doch dazu gebracht, sich damit zu beschäftigen. Dafür hat er sich mit dem bekanntermaßen seit geraumer Zeit auch bei PRETTY MAIDS tätigen Chris Laney als Songwriting-Partner zusammengetan. So gesehen ist die Sache eigentlich nicht neu, denn im Prinzip ist es für Ronnie ähnlich gelaufen, wie man es von ihm von NORDIC UNION her kennt, seiner Kooperation mit ECLIPSE-Frontwusel Erik Martensson.

Sprich, die Songs wurde ihm auf den Leib, genauer gesagt auf die Stimmbänder maßgeschneidert. Und wie es sich für ein Werk dieser Art fast gehört, wurde auch eine gehörige Anzahl an Gästen zur Mitarbeit geladen. Dazu zählen neben Allan Sørensen, dem aktuellen Drummer der „hübschen Mädels" sowie deren ehemaligem Tastenzauberer Morten Sandager, unter anderem Größen wie Kee Marcello, Pontus Norgren, Oliver Hartmann oder Pontus Egberg.

Die von Ronnie und Chris geschriebenen elf Tracks sind allesamt dem Melodic Rock zuzuordnen und logischerweise auch von der unkaputtbaren Stimme des Chefs geprägt. PRETTY MAIDS-Fans sollten aber dennoch nicht zu viel erwarten, denn in jener, vergleichsweise deftigen Gangart, die bei seiner Stammband Usus ist, wird auf „One Shot“ nicht gerockt.

Das Album lässt sich nämlich viel eher im Melodic Rock verorten, unter anderem weil die Gitarre nicht jene dominierende Rolle spielt wie bei der dänischen Rock-Ikone. Das wäre an sich kein Thema, allerdings entfacht „One Shot“ leider einfach nicht das erhoffte Hitfeuerwerk.

Zwar sind Nummern wie ‚Real‘, ‚Scorpio‘, oder ‚I Prophesize‘ alles andere als lahmarschig ausgefallen, die für das ATKINS‘sche Schaffen berühmten, zwingenden Momente, sind im Verlauf der Spielzeit aber leider nur selten zu vernehmen. Dadurch erweist sich „One Shot“ in Summe zwar immer noch als ordentliches Album, am Umstand, dass Ronnie ATKINS mit Kenn Hammer als Kooperationspartner wesentlich stärkere Nummern zu schreiben vermag, ändert das aber auch nichts.

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