Lässt das verhaltene Intro 'Prelude' noch an eher gedämpfte, ruhige Klänge denken, geht es im eigentlichen Opener 'Feelin‘ Like I Do' mit schwerem, Rock-getränktem Texas-Boogie zur Sache und man denkt, der junge Mann aus Albuquerque, New Mexico wäre drauf und dran sich einen richtig langen Bart wachsen zu lassen um seinen Idolen auch optisch ähnlich zu sein.
Doch selbst wenn dem Zuhörer diese Gedanken auch bei 'Break My Heart' durch den Kopf gehen, ist ZZ TOP nur eines der zahlreichen Vorbilder des Mittdreißigers. Dessen zum Teil regelrecht feurig riffende Gitarre bestimmt generell das Geschehen, doch nicht nur mit harten Anschlägen weiß der gute Mann zu imponieren, auch in entspannter Manier versteht er es ansprechendes Material vorzutragen. Nicht zuletzt deshalb muss Ryan attestiert werden, dass seine Klampfe schlichtweg mitreißend ist, und zwar die gesamte Spielzeit über.
Im weiteren Verlauf der Spielzeit wird zudem deutlich, dass er die alten Meister des amerikanischen Südens wie MUDDY WATERS oder LITTLE WALTER offenbar studiert hat, sich aber an späteren Haudegen der Kategorie Alvin LEE (das Instrumental 'Houston' etwa könnte durchaus auch von einer frühen TEN YEARS AFTER-Scheibe entnommen sein) orientiert.
Und auch in Irland dürfte Ryan - durchaus möglich, dass dort seine Wurzeln liegen – so manche Inspirationsquelle gefunden haben. So klingt sein hingebungsvoll behandeltes Arbeitsgerät in 'I Shoulda Known Better' ähnlich ergreifend wie dass bei Gary MOORE zu "Still Got The Blues"-Tagen der Fall war und wenn der junge Mann in 'Ain’t Enough Whiskey' oder 'Surrender' beherzt in die Saiten langt, kommen durchaus Erinnerungen an den seligen Rory GALLAGHER auf.
Kurzum, ein absolut empfehlenswertes Album für alle die ihren Blues gerne mit gehöriger Würze und reichlich Rock-Appeal genießen. Yeah!
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