SABU Banshee

Frontiers Music s.r.l. / Soulfood

Diese samt-raue Stimme!

 

Selbst wenn einem der Name dieses Mannes nicht sofort bekannt vorkommt, hat man mit Sicherheit schon Songs gehört, die von ihm stammen, oder zumindest mit seinem Zutun entstanden sind. Schließlich hat der US-Amerikaner indischer Abstammung nicht nur mit unzähligen Vertretern der Hard Rock-Gilde (von ALICE COOPER über QUIET RIOT bis hin zu W.A.S.P.) sondern auch mit Künstlern wie DAVID BOWIE oder PRINCE gearbeitet. Darüber hinaus war er lange Jahre auch in Aufnahmen zahlreicher Film- und Seriensoundtracks involviert, etwa für "Baywatch" oder "Beverly Hills 90210".

Als nicht minder essentiell sind aber auch die Scheiben, die er mit ONLY CHILD aufgenommen hat, und seine Solo-Alben, die wahlweise unter seinem vollen Namen, oder wie eben jetzt, nur mit dem Familiennamen in die Läden gekommen sind, zu betrachten. Da er seit "Bangkok Rocks" dem letzten Dreher unter dem Namen PAUL SABU gut zehn Jahre vergehen hat lassen, darf "Banshee" wohl durchaus als Comeback-Album angesehen werden. Erst recht, wenn man bedenkt, dass "Between The Light", auf dem letztmals das Banner SABU prangte, vor mittlerweile gut 25 Jahren erschienen ist.

So viel zur Historie. Beeindruckend an "Banshee" ist zunächst einmal, dass neben Paul lediglich Barry Sparks an den Aufnahmen beteiligt war, und der Namensgeber nicht bloß als Sänger und Produzent fungierte, sondern auch als Sologitarrist und an diversen anderen Instrumenten zu vernehmen ist. Respekt!

Den muss man Paul aber auch für seine Gesangsdarbietung zollen. Seine samt-raue Stimme hat nämlich nichts von ihrem Charme ein gebüßt. Fans seiner frühen Werke werden daher auch "Banshee" recht rasch ins Herz schließen. Wohl auch, weil es stilistisch in jene Tage zurückgeht, in denen er als Musiker seine wohl größten Erfolge in der Rock-Community feiern durfte. Zwar muss man im direkten Vergleich zu früheren Alben Abstriche machen, da die Hooks nicht durchgehend zwingend sind, aber für gute Laune, und wohl auch für die eine oder andere Gefühlsregung, versteht der Herr immer noch zu sorgen.

Experimente dagegen sucht man auf "Banshee" vergeblich. Die hat Paul Sabu überhaupt nicht nötig, seine Stimme offeriert schließlich immer noch jene Eleganz, die es für Kompositionen irgendwo in der Schnittmenge aus AOR und Melodic Rock einfach benötigt. Klar könnten der Opener 'Blinded Me', der zwingende Ohrwurm von Titelsong, das lässig groovende 'Back Side Of Water', oder auch die vielleicht eine Spur zu kitschig geratene Single 'Kandi' auch aus den 80er Jahren stammen.

In Anbetracht der Historie dieses Mannes ist das jedoch weder verwunderlich, und schon gar nicht verwerflich. Im Gegenteil, seine Fans werden freudestrahlend danken, dass von SABU endlich wieder etwas zu hören ist!

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