Wir halten hoch erfreut das mittlerweile elfte Werk der Schweizer Urgesteine SAMAEL in Händen, denn die Band ist seit unfassbaren 30 Jahren für ihr zumeist qualitativ hochwertiges Schaffen in aller Munde. Anfang der 90er Jahre walzten sie die damals skandinavisch dominierte Black Metal Welt mit ihrem Klassiker "Into the Pentagram" gnadenlos platt. Seither hat sich viel getan im Hause SAMAEL und "Hegemony" ist eine konsequente Weiterentwicklung ihres unverkennbaren Stils.
Vorph's Stimme ist auch anno 2017 noch knurrend gurgelnd bitterböse, die Songs begeistern mit einer klirrend kalten Endzeitstimmung, die durch die famose Eingliederung von gekonnt platzierten Industrial-Elementen noch verstärkt wird. So und jetzt kommt's ... leider ist nach einigen ausgedehnten Lauschangriffen festzustellen, dass es SAMAEL dieses Mal mit dem wirbelnden nahezu nervösen Synthie-Klangteppich doch ein bisschen zu gut gemeint haben. Streckenweise dudelt und sprudelt eine fast orchestral anmutende Einlullung aus den Boxen, die in der Form nicht notwendig gewesen wäre. Schade drum, denn abgesehen davon sind die auf "Hegemony" vertreten Nummern (ausgenommen das ein wenig für Unwohlsein sorgende BEATLES Cover "Helter Skelter") ein satter Schmaus für die Ohren.
Fazit: Weniger wäre in diesem Fall mehr gewesen ... aber unterm Strich gibt es für "Hegemony" doch ein glattes Daumen hoch!