Der Titel dieses Album mag ein wenig umständlich und sperrig wirken, die elf Nummern der Scheibe sind es keineswegs. Zwar überrascht der Facettenreichtum durchaus, seine Wurzeln verlässt der als Sami Lauri Takamäki geborene Finne aber auch auf seinem ersten Solo-Album nicht.
Ob es bisher keinen Bedarf für ein solches gegeben hat, oder dem ehemaligen Bassisten von HANOI ROCKS und DEMOLITION 23, der zudem auch für die Band seines früheren Kollegen Michael MONROE sowie für NEW YORKS DOLLS und JETBOY in die dicken Saiten langte, schlichtweg die Zeit für ein solches gefehlt hat, ist zwar nicht bekannt, sehr wohl aber, dass er einige der Songs bereits seit längerer Zeit fertig hatte, diese jedoch nirgendwo unterzubringen vermochte.
Eigenartig zwar, doch nicht weiter der Rede wert. Die stilistische Mischung ist dem Herrn nämlich definitiv gelungen. So gibt es auf dem Album, auf dem Sami auch als Sänger überzeugt, neben lässig aus dem Handgelenk geschüttelten, ROLLING STONES-getünchten Rockern, wie dem knackigen Opener 'Armageddon Together' oder dem furztrockenen Riffmonster 'I Can’t Stand It', jede Menge räudigen Punk urbritischer Machart ('Selling Me Shit') zu hören und selbstredend aber auch direkte Verweise an seine Vergangenheit. Die erste Single 'The Last Time' etwa, hätte durchaus auch aus dem Fundus von HANOI ROCKS stammen können.
Doch Sami fühlt sich nicht nur in diesen Gefilden pudelwohl. Er hat auch funkigen Groove perfekt drauf ('You Give Me Fever') und versprüht in 'Down At St. Joe’s' gar den Esprit der TRAVELING WILBURYS. Nicht minder überraschend kommt der mitreißende Ohrwurm 'Rotten Roots' aus den Boxen. Dabei lässt der Finne an Reggae-infiltrierte THE CLASH denken, und liefert feucht-fröhliche Pub-Atmosphäre gleich mit.
Ebenso zwingend ist auch das von seinem rauchigen Timbe geprägte 'Look Ahead' ausgefallen, das mit seinen locker-flockigen Ska-Passagen exzellentes Live-Feeling evoziert. Aber auch das melancholische Finale 'Cancel The End Of The World', in dem Sami und seine Begleitmannschaft, zu der unter anderem STONE SOUR-Gitarrist Christian Martucci und seine Landsmänner Timo Kaltio (der ebenfalls an der Gitarre zu hören ist, und unter anderem bereits als Begleitmusiker von Izzy STRADLIN tätig war) und Janne Haavisto als Drummer zählen, mit wunderbaren Gitarrenharmonien aufwarten, sollte jeder Classic Rock-Connaisseur zu schätzen wissen.
Wer dachte, der gute Mann sein längst in den Künstler-Ruhestand irrt gewaltig. Sami YAFFA ist nicht nur als Musiker noch überaus bemerkenswert aktiv, er stellt auf diesem Dreher obendrein auch seine Kompetenz als begnadeter Lyriker unter Beweis. Hut Ab!