Die Norweger haben im Vorfeld der Veröffentlichung dieses Outputs eine neue Ära in ihrem Schaffen angekündigt. So hundertprozentig unterschreiben würde ich diese Aussagen jedoch nicht, für mich ist das Album einfach eine konsequente Weiterentwicklung ihrer bisherigen Arbeit. SATYRICON sind immer noch unverkennbar SATYRICON, das liegt schlicht und ergreifend am knurrenden Gesang von Satyr und an dem für Frost so typischen Drumstil, vom Gitarrensound ganz zu schweigen.
Das neue Material ist ausgesprochen progressiv, phasenweise zäh wie glühend heiße Lava und rockt trotzdem das eine oder andere Mal auch rotzfrech aus den Boxen. Die seit dem Jahr 1991 aktiven Herrschaften aus Oslo haben sich im Laufe ihres Songwritings bekanntlich noch nie davor gescheut, auf den ersten Blick unvereinbare Elemente in ihren Stücken zu kombinieren.
Das erste Highlight des aktuellen Albums stellt „To Your Brethren In The Dark“ dar. Eine potentielle Hymne, wie die Band sie seit „Mother North“ auf jedem ihrer Werke vorweisen kann: Herrliche tragende Gitarrenriffs verpackt in einer Midtemponummer, die sich prompt in die Gehörgänge frisst. An frühe Tage erinnert „Black Wings And Withering Gloom“, eine Ode an den guten alten norwegischen Black Metal, wie wir ihn heute nur noch selten serviert bekommen. Die restlichen Tracks zünden -zumindest bei mir- erst nach einigen Durchläufen. Aber wenn der Funke übergesprungen ist, wird das mächtige Potential von „Deep Calleth Upon Deep“ klar ersichtlich. SATYRICON festigen mit dieser Scheibe ihre Position in der obersten Liga des Black Metal Genres und beweisen, dass sie noch lange nicht zum alten Eisen gehören.
Anita