SCOTT STAPP The Space Between The Shadows

Napalm /Universal

Ein hinreißendes Comeback

"With Arms Wide Open", "Weathered" und "What's This Life For" hießen drei der Multi Platinum-Hits die CREED Ende der Neunziger/Anfang der Zweitausender über den Ladentisch schoben. Scott Stapp's Mörder-Organ und Mark Tremonti's Riffgewalt waren die Markenzeichen und drei Alben lang passte die Chemie in der Band, dann begann der Drogen- und Alkohol-bedingte Höhenflug des Shouters.

Scott verließ die Band und startete mit überzeichnetem Optimismus seine Solo-Karriere, die nach dem lahmen Debut "The Great Divide" (2005) gleich wieder ins Stocken geriet. Es folgten Exzesse, Suizid-Versuche und allerlei sonstige Skandale, Reunion mit den CREED-Kumpels und baldige, erneute Trennung, ein weiteres Solo-Album, an dem der Mann jahrelang herumwerkte und das dann 2013 als "Proof Of Life" erschien, sich jedoch ebenfalls sang und klanglos in die Kategorie "Flop" einreihte.

Die Ankündigung eines neuen Tonträgers erzeugte somit eine ziemlich schaumgebremste Erwartungshaltung, um so größer die (positive) Überraschung als der Vorabtrack "Purpose For The Pain" um die Ecke kam: Eine Nu-Rock-Granate unter dem Herrn und Scott Stapp mit einer hammermäßigen Vocal-Performance, die mindestens auf Augenhöhe mit den frühen Großtaten aus den Speakern knallt. "The Space Between The Shadows" wurde somit mit Spannung erwartet und konnte im ersten Durchlauf ansatzlos in allen Belangen überzeugen: Auch "The World I Used To Know" kommt aus der härteren, aber trotzdem melodischen Ecke, mit "Name" beweist der Mann sein ungebrochen feines Händchen für gschmackige Balladen und mit "Survivor" (sic) haut er wieder kräftig auf den Putz - "I'm Unstoppable, I'm unbreakable" haben wir schon mal hierzulande in andererm Zusammenhang gehört, hier klingt's jedoch zu hundert Prozent authentisch.

Ein hinreißendes, offenkundig eigen-therapeutisches Machwerk mit ausgewogener Mixtur aus kalkulierter Kommerzialität und entfesselter Urgewalt, für den glasklaren, fetten Sound zeichnet Poducer-Legende Marti Frederiksen (AEROSMITH, MÖTLEY CRÜE, DAUGHTRY, OZZY OSBOURNE, etc) verantwortlich, der dem Longplayer auch als Co-Songwriter seinen Stempel aufdrückt.

Welcome Back!

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