Das Leben kann in der Tat ungerecht sein: Nach vier fraglos hochwertigen, und auch seitens der Presse wohlwollend aufgenommenen, aber dennoch leider nur mäßig bekannt gewordenen Scheiben, die SEVENTH WONDER zwischen 2005 und 2010 veröffentlicht haben, rekrutierten die Kollegen von KAMELOT deren Sänger Tommy Karevik als Ersatz für den nach einem Burn-Out von dannen gezogenen Roy S. Khan.
Tommy war zwar erst kurz vor „Waiting In The Wings“ zu SEVENTH WONDER gewechselt (ablösefrei, nehme ich an, aber was weiß man schon…), und prägte den melodischen Edel-Prog Metal der Jungs aus Stockholm seit diesem Album nachhaltig. Dass die Formation dadurch deutlich an Bekanntheit gewinnen konnte, steht außer Frage. Ebenso aber auch, dass es auf Grund des „Doppellebens“ ihres Frontmannes ganze acht Jahre dauern sollte, ehe der fünfte Dreher fertiggestellt werden konnte.
Da Tommy vor einigen Monaten seinen Ausstieg bei den Schweden einreichen musste, darf man gespannt sein, wie es nach dem fünften, im letzten Jahr veröffentlichten Dreher „The Testament“ mit dieser, seit jeher unter Wert geschlagenen Band generell weitergeht.
Lassen wir uns einfach überraschen. Vielleicht kommt es ja zu einer abermaligen Kooperation mit Tommys Vorgänger Andi Kravljača, der schon auf den frühen Demos der Truppe, aber auch auf dem ersten Langeisen „Become“ zu hören war. Als langjähriger Fan kann man aber zumindest sicher sein, dass die drei immer noch die Geschicke der Band lenkenden Gründungsmitglieder Johan Liefvendahl (G), Andreas Blomqvist (B) und Andreas Söderin (K) eine Entscheidung treffen werden, die auch für die Anhänger von SEVENTH WONDER passt.
Seit wenigen Tagen erhalten wir jedenfalls die Möglichkeit uns die mittlerweile nur noch sehr schwer aufzutreibenden ersten vier Silberlinge (die allesamt vom vielbeschäftigten Lars Eric Mattsson bzw. über sein Label Lion Music veröffentlicht wurden, das der erneut – oder auch zum ersten Mal - zu Gemüte zu führen. Die Scheiben werden dieser Tage nämlich neu aufgelegt, und kommen als CDs (inkl. Linernotes dernMusiker im überarbeiteten Booklet, leider aber ohne Bonus-Material) sowie erstmals auch als (limitierte!) Vinyl-Edition in den Handel. Ideal als Einsteigerpaket, und zudem eine logische Erklärung, weshalb man sich im Lager von KAMELOT damals für Tommy entschieden hatte...