SHAMAN'S HARVEST Red Hands Black Deeds

Mascot Records / Rough Trade

Facettenreicher Rock Made in the USA

Beim sechsten Album sowie mehr als 20 Jahren Existenz ist die aus Jefferson City, Missouri stammende Formation inzwischen bereits angekommen und das, obwohl es zwischenzeitlich (genauer gesagt während der Aufnahmen zum Vorgänger "Smokin‘ Hearts & Broken Guns") ganz, ganz düster ausgesehen hatte, war doch bei Sänger Nathan Hunt Krebs diagnostiziert worden. Doch Nathan scheint ein unbeugsamer Charakter zu sein und hat die Krankheit erfolgreich besiegen können. Mehr als nur nachvollziehbar also, daß der Kerl hochmotiviert an die Arbeit gegangen ist, als es darum ging dem in der Heimat und im Netz überaus erfolgreichen Dreher (die Scheibe ist bis heute mehr als 31 Millionen mal gestreamt worden) ein würdiges Werk nachfolgen zu lassen.

Das ist den Jungs auf jeden Fall gelungen, denn SHAMAN’S HARVEST haben es auch auf dem neuen Album geschafft eine Melange zu kredenzen, die sowohl den traditionsbewussten Rock-Fan anspricht, aber wohl auch ein gar nicht mal allzu rock-affines Mainstream-Publikum erreicht. Das ist der Band in den letzten Jahren auch live gelungen, denn sieht man sich die Liste jener Bands an mit denen SHAMAN’S HARVEST bereits die Bühne teilen durften, ist eine solche Mischung auch nötig. Schließlich gibt es einfachere Angelegenheiten für Musiker als sowohl bei Fans von AC/DC Anklang zu finden, zugleich aber auch Anhänger von BREAKING BENJAMIN, SEETHER und NICKELBACK. Und genau das schafft das Quartett auch mit seinem aktuellen Dreher, und das auf respektable Weise!

Eröffnet wird die Scheibe, die laut Aussage der Bands selbst „die dunklere Natur in uns allen anspricht" vom dezent an indianisch-rituelle Klänge angelehnten, titelgebenden Intro und hat mit "Broken Ones" gleich den ersten potentiellen Chartbreaker am Start. Der geht locker-flockig ins Gehör, wurde aber auch mit gehörigem Groove ausgestattet um nicht zu glatt zu wirken. Das gilt auch für diverse andere Nummern, wie etwa "The Come Up" oder "Soul Crusher", die beide auf eher simpler, poppiger Rhythmik basieren, nicht zuletzt durch kraftvoll umgesetzte Gitarrensoli damit aber auch das Herz eines jeden Rockers zu erwärmen wissen.

Da die Jungs aber auch so manche Country/Hillbilly-Nuance (kein Wunder bei ihrer Herkunft!) im Talon haben und selbstredend auch mit balladesken Tönen ("Long Way Home" - ich seh' das Meer aus Feuerzeug-Flammen und Handy-Lichter schon vor mir) für Stimmung zu sorgen wissen, ist für Abwechslung auf "Red Hands Black Deeds" ebenso gesorgt wie für kurzweiliges Hörvergnügen.Da dieses durchaus auch dann noch gegeben ist, wenn man uns Hooks samt Refrains in Radio-tauglicher, polierter Variante auftischt, dürfte die Zielgruppe der US-Amerikaner auch hierzulande gigantisch sein. Check `Em Out!

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