SHE DREW THE GUN Behave Myself

Submarine Cat Records

No you don't

Der Albumtitel „Behave Myself“ ist pure Ironie, denn genau dieses Verhalten ließe sich der Frontfrau und Songwriterin Louisa Roach keinesfalls attestieren. Sie nimmt sich kein Blatt vor den Mund, sucht die Kontroverse und entspricht so gar nicht dem üblichen, banal-braven Singer/Songwriter-Klischee.

Sie ist bekennende Sozialistin, Feministin und bi-sexuelle Mutter eines Sohnes und mit der Musik von Bob Dylan, Neil Young und den BEATLES groß geworden. Vollzog die Trendwende zum 80er–Electro Pop à la ERASURE und SOFT CELL und landete schließlich bei OASIS, RADIOHEAD und Alanis Morisette.

Auf ihrem dritten Longplayer verpackt die Liverpooler Künstlerin ihre bizarren, gesellschaftskritischen Lyrics in poppige Weisen mit vordergründiger Punk-Attitüde und merklich elektronischer Schräglage. Der Titelsong könnte die kontemporäre Replik auf „Typical Girls“ von den SLITS sein, ein motonon dräuender Refrain, gepaart mit beißenden Lyrics und eingängigen Hooklines.  „Class War (How Much)“ kritisiert die allgegenwärtliche Bestechlichket und zählt mit distinktiver Ohrwurm-Rhythmik zu den Albumhighlights, ebenso wie „Panopticum“, das merkliche Spuren von NEW ORDER und den PET SHOP BOYS in der DNA aufweist, schamlos retro und mit spürbarer Verletzlichkeit dargeboten.

„I won’t behave myself“ singt Louise Roach. Gut so, würden wir auch nicht wollen.

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