Auf den ersten Eindruck hin wirkt weder an der Band selbst, noch an diesem Album etwas ungewöhnlich. Auch die Tatsache, dass Frontiers diese Burschen aus dem hohen Norden unter ihre Fittiche genommen haben, dürfte kaum für Aufsehen sorgen, passt doch die Musik von SHIRAZ LANE an sich ganz gut in deren Repertoire. Und doch hat "Carnival Days" dieses ganz bestimmte "Etwas", dass die Scheibe einzigartig macht und die Band aus dem Gros der Konkurrenz herausstechen lässt.
Schon der eröffnende Titelsong gibt ein prima Beispiel dafür ab, lässt doch die Truppe nicht nur der Gitarre Freiraum für ein Solo, sondern auch einem Saxophon. Zudem kommt die Nummer mit einem Swing aus den Boxen, dass man meint hier wäre zur Unterstützung eine ganze Big-Band angetreten. Genau diese spezielle Vortragsweise, genauer gesagt diese fast schon penetrante, schlicht unwiderstehliche Catchiness ist es auch, die "Carnival Days" zu einem ungemein unterhaltsamen und mitreißenden Hörvergnügen macht.
Dabei ist es völlig egal, ob die Burschen rund um den talentierten, vom Stimmvolumen her aber doch noch nicht ganz ausgereift wirkenden Frontmann Hannes Kett loslegt wie die Feuerwehr, wie etwa in 'The Crown' oder - um bei diesem Beispiel zu bleiben - sich gar "in höchster Alarmbereitschaft befindet" wie in 'Harder To Breathe', dem Sound dieser Finnen kann man sich einfach nicht entziehen. Und selbst wenn eher ruhigere Töne angeschlagen werden, wie im bluesigen 'Gotta Be Real' oder der absolut Hit-verdächtigen Halb-Ballade 'Shangri-La‘, wird man das Gefühl nicht los, sofort mitgehen zu müssen. Well done, guys!