SINNER Brotherhood

Atomic Fire

Starkes Album von Mat und seiner "Brotherhood"!

 

 

Da man in den letzten Monaten aus dem Lager von PRIMAL FEAR mehrfach alles andere als positive Nachrichten zum Gesundheitszustand von Mat Sinner bekommen hat, die Band jedoch in aller Freundschaft und Mitgefühl mit Tournee-Verschiebungen darauf reagiert hat, braucht man sich um das interne Gefüge der schwäbischen Power Metal-Truppe wohl keine Gedanken machen.

Ebenso wenig um SINNER, wobei es nach den unzähligen Krankenhausaufenthalten umso erfreulicher ist, dass Mat, der alte Haudegen, nur drei Jahre nach "Santa Muerte" tatsächlich ein neues Album startklar machen hat können.

Die von ihm seit mittlerweile mehr als 40 Jahren angeführte Formation mag vielleicht nie den ganz großen Erfolg gefeiert haben, als verlässliche Konstante, wenn von lässigen Heavy Rock-Klängen die Rede ist, gelten SINNER jedoch seit Jahrzehnten. Und daran wird sich auch nichts ändern. Auch wenn viele dem sympathischen Tausendsassa ein dermaßen frisches wie ambitioniertes Werk, wie es "Brotherhood" fraglos geworden ist, womöglich gar nicht mehr zugetraut hätten.

Doch die von Jacob Hansen gemischte und gemasterte Scheibe sorgt nicht nur für beste Laune, sondern lässt uns auch wissen, dass Mat allen Krankheitsgeschichten zum Trotz nichts von seiner Motivation verloren hat. Zusammen mit seiner „Brotherhood“ (Tom Naumann und Alex Scholpp an den Gitarren und Markus Kullmann am Schlagzeug) lässt Mat so manche junge Formation wahrlich alt aussehen. Der gute Mann stellt nämlich mehrfach unter Beweis, dass er immer noch Vollgas zu geben im Stande ist. Wie man es von SINNER gewohnt ist, wurde das Tempo aber ebenso wie auch der Härtegrad variabel angelegt, weshalb neben Material im erhöhten Geschwindigkeitsbereich auch getragenere Sounds zu hören sind.

Da Mat nach wie vor kein Hehl aus seinen persönlichen Vorlieben macht, sind Querverweise zu Bands wie THIN LIZZY (man höre und bestaune die feinen Harmoniegitarren im Opener 'Bulletproof') und JUDAS PRIEST mehrfach auszumachen. Doch das stellt die Eigenständigkeit der Formation logischerweise nicht in Frage. Schließlich reicht allein das immer noch über jeden Zweifel erhaben Gesangsorgan des Bandoberhaupts aus, um zu wissen, wer hier loslegt.

Selbst wenn nicht sich nicht alle Tracks auf Anhieb als Hits entpuppen, muss man Mat, seinen Bandkollegen und Freunden sowie den zig Gästen, die an "Brotherhood" mitgewirkt haben, attestieren ein Album abgeliefert zu haben, das der Zielgruppe jede Menge Spaß und Hörgenuss bereiten wird.

Als Highlights sind die erwähnte Eröffnungsnummer, der mächtige Titeltrack sowie die deftig groovende Mid-Tempo-Walze 'Refuse To Surrender' und das nachdenklich angelegte 'The Last Generation‘ zu nennen, die es hoffentlich irgendwann einmal auch livehaftig abzufeiern gibt. Respekt an Mat und seine Kollegen, und alles Gute!

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