SKULL FIST Way Of The Road

NoiseArt Records

Ein wenig schaumgebremst, aber aus nachvollziehbarem Grund

 

Ihrem Erscheinen auf internationalem Parkett mit der 2010er EP "Heavier Than Metal" folgte bereits mit dem ersten Langeisen "Head Öf The Pack" ein gewaltiger Satz auf der Erfolgsleiter nach oben. Nicht zuletzt die umtriebige Art der Kanadier sowie ihr stetes Touren machte SKULL FIST innerhalb weniger Monate zu einer bekannten Szene-Größe. Ein geradezu raketenartiger Aufstieg schien unaufhaltsam und fand im 2014er Album "Chasing The Dream" seinen vorübergehenden Höhepunkt. Selten genug kommt es vor, dass eine junge Band bei alteingesessenen und jungen, unerfahrenen Fans gleichermaßen Akzeptanz findet, wie das bei SKULL FIST in diesen Tagen der Fall gewesen ist.

Dennoch folgte bald danach ein erster Cut, denn Sänger, Gitarrist und Band-Sprachrohr Zach Slaughter sah sich gezwungen eine stressbedingte Pause einzulegen. Zwar kehrte er rasch wieder zur Tagesordnung zurück, das Tourleben schien dem guten Mann und seinen Kollegen aber ganz offensichtlich sehr heftig zugesetzt zu haben, weshalb SKULL FIST knapp zweieinhalb Jahre von der Bildfläche verschwunden war.

Die war in dieser Form und Länge eigenen Aussagen nach in erster Linie Zach zuzuschreiben, der sich in ärztliche Behandlung begeben musste um seine Stimmbänder wieder auf Vordermann bringen zu lassen. Untätig war der Kerl in dieser Zeit zwar keineswegs, aber eben nicht dazu in der Lage seine angehäuften Kompositionen auch mit Gesang auszustatten.

Deshalb hat "Way Of The Road" auch wesentlich länger auf sich warten lassen als es von SKULL FIST angedacht war. Die neun Tracks sind daher auch nicht als Neubeginn zu betrachten, sondern eher als konsequente Fortsetzung des vorherigen Schaffens. Wenig verwunderlich daher, dass auch auf dem aktuellen Dreher die band-typische, ungestüme und raue Vortragsart das Geschehen regiert.

Heavy Metal in traditioneller Machart, mit reichlich Speed intoniert und jeder Menge Dampf ist immer noch das Metier der Kanadier. Die persönliche Entwicklung des Bandoberhaupts ist in erster Linie in den Texten nachzuvollziehen, in denen er sich mitunter nachdenklich ('No More Running'), ab und an aber auch regelrecht geläutert erweist, wie etwa im Titelsong oder in 'Better Late Than Never'. Nicht zuletzt dadurch erweist sich die Scheibe auch ein wenig "schaumgebremst". Denn bei allem Druck, den die Nummern an sich vom Grundspeed her erzeugen, hat man immer wieder das Gefühl die jugendliche Unbekümmertheit wäre flöten gegangen.

Bleibt bloß zu hoffen, dass Zach und seine Kumpels bei den anberaumten Tourneen abermals durch ihre schier unbändige, mitreißende Spielfreude diesen Eindruck widerlegen können.

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