Auch wenn es auf den ersten Eindruck hin immer noch den Eindruck erweckt, wir würden es mit einem Solo-Lauf des berühmtesten aller Zylinder-Träger im Rock-Business zu tun haben, klingt der inzwischen dritte Longplayer der Formation definitiv nach einem Band-Album.
Die beiden federführenden Protagonisten scheinen sich mit dem Rhythmus-Gespann Brent Fitz (dr.) und Todd Kerns (b.) perfekt aufeinander eingegroovt zu haben und auch Frank Sidoris, der Mann an der zweiten Gitarre erweist sich als grandiose Ergänzung zum Chef. Nicht minder gelungen ist auch der Sound, für den erneut ALTER BRIDGE-Haus und Hof-Produzent Michael "Elvis" Baskette verantwortlich zeichnete. So klingt die Scheibe zwar schwerstens nach alter Hard Rock-Schule, keineswegs aber auf "Retro" getrimmt.
Nicht nur klangtechnisch, auch stilistisch geht es auf "Living The Dream" (der Titel ist durchaus als programmatisch zu sehen, ein gemeinsamer Bekannter brachte die Herrschaften darauf, als er sie darauf ansprach, ob denn das Rocker-Leben genau das wäre, wonach sie ihr Leben lang strebten) erwartungsgemäß klassisch rockende zur Sache. Neben diverse Riff-betonten Geschossen, wie etwa dem knackigen Opener 'Call Of The Wild' oder dem Knaller 'My Antidote' regiert der US-typische Stadion Rock. Dabei macht die Truppe kein Hehl daraus, dass man sich durchaus auch von immer noch größeren Heroen Inspirationen holt. Etwa für 'Mind Your Manners', das durchaus auch von AEROSMITH hätte stammen können.
Obendrein serviert uns das Quintett selbstredend aber auch großes Emotions-Kino. Allen vor mit dem Seelenkrauler 'The Great Pretender', der durchaus das Zeug hält in jenen Radio-Stationen, die heute noch immer wieder gerne 'November Rain' ins Programm nehmen, funktionieren müsste.
Keine Ahnung, mit welchem Feuereifer die beiden federführenden in Zukunft THE CONSPIRATORS betreiben können werden, Fakt ist jedenfalls, dass mit „Living The Dream“ die Latte sowohl für ALTER BRIDGE als auch für die GUNNERS verdammt hoch angelegt wurde.
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