Das gezeichnete Piano auf dem Cover und der mir bis dato unbekannte Künstler waren Anlass dafür, dass dieser Silberling im Stoß der zu rezensierenden kontinuierlich nach hinten wanderte. Die erste Hörprobe und das darauf folgende intensive Studium der Linernotes verrieten, dass es sich hierbei a) um ein Allen Toussaint-Tribute handelt und b) die Ober-Zampanos der New Orleans-Szene sich darauf ein Stelldichein gaben: Cyril Neville, einst Frontman der legendären Meters und jüngst mit der Royal Southern Brotherhood zugange, war stimmgewaltiger Zeremonienmeister und ihm zur Seite stand eine Horn-Section, deren Namen man sich als Kenner auf der Zunge zergehen lassen kann – the mighty Trombone Shorty, Trompeter Eric Bloom (nein, nicht der von BOC!), Grammy-Winner und Blue Note 7-Member Nicholas Payton, Dr. John-Alumni Donald Harrison sowie unter anderem auch der legendäre James Brown/George Clinton-Saxophonist Maceo Parker, der mit seinen Soli zwei der bekanntensten Toussaint-Songs, “Night People” & “Everything I Do Gonna Be Funky”, veredelt. Die handverlesene Titel-Auswahl aus Allen Toussaint’s umfangreichen Schaffen ist durchwegs gelungen, den krönenden Abschluss bildet die interessante Version von “Southern Nights”, mit einem coolen Word Rap von Wendel Pierce (der frappante Ähnlichkeit zu den Darbietungen des unvergessenen Gil Scott Heron aufweist) und unerwartetem, komplett reduziertem Arrangement, das dem Gassenhauer völlig neuen Glanz verleiht. Und wer ist nun STANTON MOORE? Renommierter Jazz-Zeugler, Initiator, musikalischer Leiter und Produzent dieses feinen Projekt – bitte vor den Vorhang!