Auch wenn es sich bei "Dysphoria" um das bereits dritte Album dieses Unternehmens handelt, dürfte der Name STARBREAKER nicht mehr wirklich geläufig sein. Der Grund liegt auf der Hand, denn die vom damaligen TNT-Sänger Tony Harnell gegründete Formation galt 2005, als das selbstbetitelte Debütalbum veröffentlicht wurde, als Nebenprojekt des US-Amerikaners und wurde auch entsprechend geführt.
Zwar änderten sich die Voraussetzungen kurzfristig durch seinen Ausstieg bei der norwegischen Hard Rock-Institution recht bald, doch schon bald nach dem Erscheinen des zweiten Drehers "Love's Dying Wish" im Jahr 2008 bekam man nur noch selten etwas von STARBREAKER zu hören. Wie oft Tony in der letzten Dekade bei TNT ein- und wieder ausgestiegen ist, weiß wohl ohnehin nur noch er selbst, dennoch wirkt es fast ironisch, dass die von ihm nun wieder als Hauptbetätigungsfeld betrachtet Formation nahezu zum selben Zeitpunkt wie seine frühere Band ein Album mit ihm als Sänger veröffentlicht. Und das noch dazu beim selben Label.
Jetzt hat er jedenfalls STARBREAKER wieder am Start und schon der erste Höreindruck von "Dysphoria" macht klar, dass sich in den letzten zehn Jahren zwar einiges an den Umständen geändert hat, nicht wirklich viel jedoch an der musikalischen Ausführung der Formation selbst. Zum einen, weil Tony’s Stimme weder an Umfang noch ans Strahlkraft eingebüßt hat, und zum anderen, weil er erneut mit Magnus Karlsson zusammenarbeitet, dessen Kompetenz als Songschreiber durch PRIMAL FEAR und ALLEN/LANDE ebenso landläufig bekannt ist, wie seine Klasse als Gitarrist.
Auch "Dysphoria" beinhaltet daher logischerweise, das darf man bei dieser Kollaboration durchaus sagen, vom Double-Bass-Up-Tempo-Brecher (besonders gelungen: der gnadenlos bretternde Opener 'Pure Evil') bis hin zur gefühlvollen, emotionsgeladenen Ballade das gesamter Spektrum an Klängen in der Schnittmenge aus melodischem Heavy Metal und kräftigem Hard Rock. Da die beiden Protagonisten auch die Produktion überhatten und sie auch in diesem Bereich überaus routiniert sind, besteht wahrlich kein Grund für Gemecker.
Erst recht nicht, weil es Tony und Magnus (die das Album zusammen mit der Rhythmus-Fraktion Jonni Lightfoot (B) und Anders Köllerfors (D) eingespielt haben) geschafft haben ihre Songs mehrheitlich als Ohrwürmchen aus den Boxen kommen zu lassen. Und hätte Mr. Harnell schon in der Vergangenheit eine derart sattelfest gesungene Version von JUDAS PRIEST’s 'Starbreaker' aufgenommen, wer weiß, ob er jemals wieder zu TNT zurückgekehrt wäre.....