STEAMHAMMER Wailing Again

M.I.G. Music / Indigo

(Nicht nur) Ein Kreis hat sich geschlossen!

Wenn ein Firmenchef sein Unternehmen nach seiner Lieblingsband benennt, wie das im Fall von Manfred Schütz der Fall gewesen ist, der mit seinem Label Steamhammer von Hannover aus Mitte der 80er Jahre die Rockmusik belebte und die Metal-Szene mit Veröffentlichungen von Bands wie DESTRUCTION und SODOM sowie mit Lizenzpressungen von Kult-Bands wie METAL CHURCH, TOKYO BLADE, LÄÄZ ROCKIT und LEATHERWOLF nachhaltig mitprägte, muss weit mehr dahinter stecken, als bloß die Idee, sich den - absolut cool klingenden - Namen zu "borgen".

Es liegt demnach auf der Hand, dass der gute Mann die Formation eines Tages auch unter seine Fittiche nehmen würde. Das war jedoch nicht ganz so einfach. Zum einen, weil Steamhammer mittlerweile längst anderen Besitzern gehört, und zum anderen, weil es bis 2020 dauern sollte, ehe sich die ursprünglich aus dem britischen Sussex stammende Formation zu einem Neustart durchringen konnte.

Mit dem nun vorliegenden Dreher der in den späten 60er Jahren gegründeten, und bis 1973 aktiven Blues-Rocker schließt sich somit mehr als nur der sprichwörtlich gewordene Kreis für den immer noch überaus aktiven, und seit einigen Jahren mit M.I.G. Music erfolgreichen Szene-Protagonisten Manfred Schütz.

Aber auch für die Band selbst, denn das von den Ur-Mitgliedern Martin Pugh und Pete Sears gelenkte Quartett setzt, wie es der an den Band-Hit 'Junior's Wailing' (der auch STATUS QUO zu einem Hit verholfen hat und den "Frantic Four" lange Zeit als Opener für Konzerte diente) angelehnte Titel vermuten lässt, in der Tat dort an, wo nach nach dem letzten Studioalbum "Speech" Schluss gewesen ist.

Das war vor exakt 50 Jahren, weshalb "Wailing Again" von jüngeren Zeitgenossen vielleicht als "gemütlich-besinnlicher Retro-Trip" maximal freundlich belächelt werden wird. Doch Obdacht, geschätzte Jugend! Die mit jazzigen und psychedelischen Passagen ausgestatteten Blues-Tracks, die instrumental auch gerne mal etwas ausufernd ausgefallen sind, wie etwa das knapp zehnminütige ‘Twenty Four Hours’, haben ebensowenig an Relevanz verloren, wie die Band selbst.

Der gehören aktuell übrigens neben den beiden erwähnten "Ur-Dampfhämmern", der bereits in den 70ern zum Line-Up zählende, und später u.a. bei Manfred MANN und Roger CHAPMAN tätige Drummer John Lingwood, sowie der aus St. Louis stammende, singende "Jungspund" Phil Colombatto an.

Dessen Performance mit LOUISIANA LOVE ACT bei der 2020er Ausgabe der "NAMM" hat seinen nunmehrigen Bandkollegen Pete Sears übrigens dermaßen begeistert, dass Pete noch vor Ort über ein Comeback von STEAMHAMMER nachdachte. Womit wir noch einen Kreis hätten, der geschlossen werden konnte. Und da Fans der Band wohl auch die von Phil eingesungene Neuaufnahme des erwähnten Evergreens gutheißen werden, hätten wir gleich noch einen......

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